DAV Hochtour von der Cabane d’ Orny ins Mont Blanc Massiv, 20.06. – 23.06.2015

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10 kleine Negerlein, da waren es nur noch 6. Leider mussten von den 8 Teilnehmern 4 absagen. Nicht nur dabei, sondern mitten drin waren: Gerhard und Jörg als Fachübungsleiter, Edwin, Eric, Rainer und ich (Corinna) als Teilnehmer/in.

Samstag, 20. Juni:

Um 4:00 Uhr starten wir in Kandel und erreichen nach guter Fahrt gegen 10:00 Uhr Champex. Hier heißt es aufrödeln und um 10:45 Uhr ging es los zur Cabane d’ Orny. Von Champex steigen wir zuerst noch 200 Hm auf 1200m ab und schlängeln uns dann durch ein Tal mit herrlichen Blumenwiesen aufwärts. Allmählich wird die Vegitation karger, nur die Alpenrosen blühen zwischen den Krüppelkiefern noch ausgiebig. Weiter über die ersten Schneefelder erreichen wir die Moräne des Glacier d’ Orny und die Hütte kommt in Sicht. Auf zum letzten Anstieg und die Hütte wird zwischen 16:00 und 16:30 Uhr von Allen erreicht. 1600 Hm im Aufstieg, eine gute Eingehtour für den ersten Tag, puh!

Hier heißt es Lager beziehen, Abendessen und danach geht’s früh ins Bett…

Sonntag, 21. Juni:

Aiguille du Tour (3540m) steht heute auf dem Programm. 4:00 Uhr wecken, 4:30 Uhr Frühstück und 5:15 Uhr Abmarsch. Leider hängen die Wolken sehr tief und es schneit leicht. Von der Hütte weg über die Moräne, immer ungefähr auf gleicher Höhe, erreichen wir nach ca 30 min den Glacier d’ Orny. Hier wird angeseilt in zwei 3er Seilschaften und so geht’s hinauf, vorbei an der Cabane du Trient, zum Plateau du Trient. Diesen langen fast ebenen Gletscher queren wir Richtung Col Superieur du Tour. Von hier in einem rechts Schwenk, weiter Richtung Aiguille, gewinnen wir an Höhe. Unterhalb des felsigen Gipfelaufbaus geht’s über Bänder und Blockkletterei weiter, bis wir gegen 9:45 Uhr den Gipfel erreichen. Leider haben wir keine Sicht . Nach den obligatorischen Gipfelfotos und einer kleinen Rast, steigen wir auf bekanntem Weg zur Hütte. Auf den letzten Schneefeldern vor der Hütte üben Jörg und Eric noch abrutschen, in der inzwischen strahlenden Sonne. Um 13:30 Uhr sind auch die letzten wieder an der Hütte. Wir verbringen einen gemütlichen Nachmittag im Sonnenschein und Tourenplanung für den nächsten Tag.

Montag, 22.Juni:

Tête Blanche (3421m) und Petite Fourche (3512m) sind heute unsere Ziele. Nach typisch schweizerischem Frühstück, mit leckerem Birchermüsli, starten wir um 5:25 Uhr. Noch auf dem uns bekannten Weg zum Gletscher geht die Sonne auf. Wir steigen wie gestern hoch auf das Plateau und biegen hier, bei bester Sicht, nach Süden Richtung Tête Blanche ab. Wie im Plaisir Alpin beschrieben steigen wir den Ostgrat in der Morgensonne auf. Um 9:45 Uhr errichen wir nach schöner Blockkletterei den Gipfel und werden mit toller Fernsicht belohnt. Nach kurzer Rast geht es hinab zum Col Blanche auf dem Glacier du Tour. In einem Gegenanstieg weiter zum Gipfel der Petite Fourche. Nach einer Pause und vielen Fotos Abstieg zurück zum Sattel und zur Abseilstelle, oberhalb des Bergschrundes, auf dem Glacier du Tour. Hier steht ein Brett als T-Anker zur Verfügung und Gerhard opfert eine Rebschnur. Alles wird fachmännisch vergraben und daran seilen wir, die 45 m über eine große Wächte und den Bergschrund, wieder auf das Plateau du Trient ab. Interessante spaßige Sache. Alle kommen gut unten an und weiter im Abstieg in den bewährten Seilschaften: Gerhard, Eric und Edwin; Jörg, Corinna und Rainer zurück zur Hütte. Diese erreichen wir noch bei Sonnenschein, doch es beginnt schon zu stürmen. Leider ist die Wetterprognose für morgen schlecht. Wir hatten schon am Sonntag entschieden , wenn die Vorhersage so bleibt, dass wir am Dienstag absteigen.

Wir genießen den letzten Abend auf der Cabane d’ Orny, werden vom Hüttenteam mit Amuse Gueule und leckerem Essen verwöhnt. Als Abschluss gibt’s noch einen APRIKOSENTEE vom Haus.

Dienstag, 23. Juni:

Nach einer stürmischen, unruhigen Nacht steigen wir gegen 7:30 Uhr im Schneesturm ab. Nach ca 5 Stunden erreichen wir, inzwischen wieder bei Sonnenschein, den Lac de Champex, wo unsere Autos auf uns warten. pakistan . Hier gibt es noch einen Espresso in Jörgs gut ausgestattetem Campingbus und dann geht’s auf die Autobahn.

Wieder mal eine tolle Tour bei wiedrigen und schönen Wetter. Danke an die Tourenführer Gerhard und Jörg!!!

Bis zum nächsten Mal!

Bericht: Corinna Baumann