Lechquellenrunde, 12.07. – 16.07.2014

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Tourenführer: Carsten Pfaffmann

Teilnehmer: Trudel Heinzmann, Romy Gensheimer, Karl-Heinz Schlick, Ottmar Blasius, Hans Gemar, Thomas Storz & Carsten Pfaffmann

Wandertag 1: Bushaltestelle Schröcken Landsteg nach Göppinger Hütte (17 km, 1.800 Hm)

Treffpunkt 02:00 Uhr am Samstagmorgen am Mitfahrerparkplatz Queichheim. Noch verschlafen machen wir uns mit 2 Fahrzeugen (Ottmar & Carsten) auf den Weg in die Alpen über Stuttgart, Memmingen und Lindau. Bei Lindau holen wir Thomas ab, der schon in der Gegend war. Bei strömenden Regen fahren wir weiter durch den Pfändertunnel nach Lech, wo wir die Fahrzeuge in einem Parkhaus unterstellen können. Wie durch ein Wunder wird nach dem Pfändertunnel das Wetter etwas besser und wir sind guter Hoffnung, dass es sogar noch besser wird. Nachdem wir die Autos abgestellt haben, fahren wir mit dem Bus über Warth zum Ausgangspunkt nach Schröcken Landsteg. Gegen 10:00 Uhr geht es endlich los. Das Wetter hat sich tatsächlich gebessert und wir machen unseren ersten Aufstieg durch den Bregenzerwald zum Schandelstobel. Wir genießen die Alpweiden mit sehr schönen kleinen Wasserfällen bis hinauf zum Schadonapass. Oben angekommen können wir schon die Biberacher Hütte sehen, in der wir eine kurze Rast mit schwäbischer Flädlesuppe machen. Gut gestärkt geht es weiter entlang des Rothorns mit anschließendem Abstieg zur Alpschellaalpe. Wir queren das Karstgebiet der Gamsbodenwanne und erreichen nach heftigem Anstieg endlich die Göppinger Hütte. In der Gamsbodenwanne sehen wir ein Rudel Steinböcke, deren Anblick wir sehr genießen. Alle Gipfel rundherum sind noch oder wieder verschneit und wir genießen diesen tollen Anblick. Auf der Göppinger Hütte haben wir ein 3-Bett- und ein 4-Bettzimmer und am Abend gibt es ein tolles Abendessen mit ein paar verdienten Bieren. Da wir alle sehr müde sind, ist für uns schon weit vor der Hüttenruhe um 10:00 Uhr schlafen angesagt.

Wandertag 2: Göppinger Hütte zur Freiburger Hütte (14 km, 550 Hm)

Gut geschlafen, ausgeruht und mit einem kräftigen Frühstück im Bauch machen wir uns gegen 08:30 Uhr auf den Weg zur Freiburger Hütte. Leider hatte Ottmar in der Nacht mit dem Reismadeis zu tun und suchte mehrmals das „Sitzungszimmer“ auf. Über Nacht muss es geschneit haben: unser Weiterweg über einen Steilhang ist verschneit und Carsten tritt die ersten Spuren in den Schnee. Ausrutschen wäre keine gute Idee – und so sind wir sehr konzentriert und meistern diese „Herausforderung“ mit Bravour. Nach dem Steilhang erwartet uns ein Abstieg der mittels Stahlseile gesichert ist. Auch hier gilt „Uffbasse“. Über Geröll laufen wir nun bis zum Ausläufer des Johanneskopfes (2.400m), dem höchsten Punkt unserer Strecke. Jetzt geht es über eine Mulde hinunter bis zum nächsten Anstieg zum Hochplateau der Schwarzen Wand und der Hirschspitze. Nun über das Klesenzajoch hinunter zum Formarinalpe und dem gleichnamigen See zur Freiburger Hütte. Hier haben wir ein großes Zimmer für uns alle. Jedoch entscheiden sich Traudl und Ottmar ein noch größeres Zimmer zu nehmen, um den Platz zu nutzen, der durch eine gering besetzte Hütte zur Verfügung steht. Die meisten wählen wieder die Halbpension mit Abendessen und Frühstück. Den ganzen Tag freuen wir uns schon auf das Endspiel der Fußball WM in Brasilen mit Deutschland gegen Argentinien. Zu unserer großen Überraschung steht schon nach der Eingangstür ein Schild mit „Sorry, no Television available today!”. Scheinbar hat die Hütte nicht genügend Rechte erworben, um das Spiel öffentlich zu zeigen. Wir trauen dem Braten nicht und fragen mehrmals nach. Ohne Erfolg. So sitzen wir traurig da und versuchen, über IPhones und kleine Radios etwas über das Spiel zu erfahren; leider mit mäßigem Erfolg. So erfahren wir am nächsten Morgen „Wir sind Weltmeister“. Diese Ignoranz ist uns nicht nachvollziehbar und wir ziehen am nächsten Morgen weiter zur Ravensburger Hütte.

Wandertag 3: Freiburger Hütte zur Ravensburger Hütte (18 km, 600 Hm)

08:45 Uhr heißt es „Allah tschüss“ und wir ziehen los als Weltmeister. Unser Weg zum Steinernen Meer führt über Weideflächen ansteigend über den Formaletsch. Durch den vielen Regen zuvor sind die Wege sehr schlammig und wir freuen uns, dass es am Steinernen Meer nicht regnet, weil die Steine dadurch sicherlich sehr rutschig werden würden. So genießen wir den Überweg, machen eine kurze Rast und erreichen den Abzweig hinauf zum Dalaaser Schütz. Da es mittlerweile zum regnen angefangen hat, hadern wir mit der Frage: weitergehen oder umkehren. Da bei diesem Wetter höhere Rutsch- und Absturzgefahr besteht, entscheidet Carsten, dass wir umkehren. Wir alle tragen diese Entscheidung mit und das noch schlechter werdende Wetter gibt uns Recht – eine gute und weise Entscheidung! Der Weg zurück ist durch den nun heftigen Regen eine wahre Rutschpartie und wir freuen uns, als wir endlich dreckig aber gesund zum Abzweig der „Schlechtwetter-Variante“ kommen. Auf diesem Wegabschnitt begleitete uns der noch sehr junge Fluss Lech. Der Regen hört auf und wir erreichen gut gelaunt den Spullersee und machen eine kleine Pause. Der Weg hinauf zur Ravensburger Hütte ist wieder Mal eine Rutschpartie. Unterwegs treffen wir auf eine Horde Schwaben, die gerade dabei sind, den Weg mit allerlei Tricks und Holz besser und sicherer zu machen. Ich frage gleich den ersten: Habt Ihr Fußball geschaut? Ich bekam zur Antwort: klar, über einen Beamer und Großleinwand haben wir das Spiel geschaut. Es war spannend und wir hatten eine mortz Gaudi. Mehr möchte ich darüber nicht verraten…

Eine sehr schöne Hütte mit überaus freundlichen Menschen. Wir lauschten der Ansprache des Bauführers und Carsten amüsierte sich über den sehr ausgeprägten schwäbischen Dialekt. Zum Frühstück gibt es Weckle? Was ist das denn? Brötchen natürlich!

Nach gutem Essen gab es auch noch eine Mirabelle – in flüssiger Form natürlich. Auch in dieser Nacht in 2 großen Zimmer haben wir gut geschlafen.

Wandertag 4: Ravensburger Hütte zur Stuttgarter Hütte (17,5 km, 1.150 Hm)

Vier unserer Wanderkameraden entschieden sich heute für einen Tag Urlaub und fuhren mit dem Bus vom Spullersee nach Lech. Dann mit der Rüfikopfbahn hoch und über die Rauhekopfscharte zur Stuttgarter Hütte. Immerhin noch eine Gehzeit von 2 ½ Stunden.

Carsten, Hans und Thomas gingen den normalen Weg zunächst in Richtung Stierlochjoch und dann Richtung Madlochjoch. Ziemlich steil bergauf und wiederum auf einem sehr rutschigen Weg, weil es in der Nacht „natürlich“ (wie kann es auch anders sein) ordentlich geregnet hatte. Ein bisschen nervig: ein Schritt vor, zwei zurückgerutscht. Aber wir schaffen es dennoch mit Kraft und Ehrgeiz. Oben haben wir einen herrlichen Rundblick zum Arlberg, Lechquellengebirge, Bregenzerwald, Verwall und zur Silvretta. Von hier geht es hinunter zum Zürser See. Durch die vielen Lifts erkennt man sehr schnell, dass es sich hier um ein Wintersportgebiet handeln muss; was auch durch Hans – dem Skifahrer – bestätigt wurde. Er hatte schon mehrmals diese Gegend im Winter unsicher gemacht… In Zürs machen wir eine kleine Pause und stellen fest, dass der ganze Ort eine Geisterstadt ist. Viele Hotels – aber alle geschlossen. Geöffnet nur für kurze Zeit im Winter. Nach einem langen und steilen Anstieg erreichen wir über die Trittalpe und den Endress-Weg die Stuttgarter Hütte, wo uns unsere Urlauber entgegenkommen. Die beiden Zimmer (3- und 4-Bett) waren schnell bezogen und jetzt heißt es auf der Terrasse noch die Sonne genießen, die jetzt so richtig rauskommt und wärmt. Der Hüttenwirt erzählt uns vom schlechten Sommer bisher und dass er bis Ende September wohl nicht mehr viel an gutem Wetter erwartet, was für ihn ein schlechtes Jahr bedeutet. Gekocht wird von der Oma und somit erwartet uns ein sehr leckeres Essen mit ein paar Bierchen und einem österreichischen Rotwein. Am Abend beschließen wir, dass wir am letzten Tag den kurzen Weg zurück nach Zürs gehen, um mehr Zeit für die Rückfahrt zu haben.

Wandertag 5: Stuttgarter Hütte nach Zürs (5,5 km, 0 Hm)

Früher als sonst gehen wir los in Richtung Zürs: den gleichen Weg, den wir am Vortag aufgestiegen waren. Nach kurzen 2 Stunden erreichen wir Zürs, wo uns der Bus vor der Nase wegfährt. Macht nichts, wir nehmen einfach den nächsten, der auch nach 45 Minuten kommt und uns schnell nach Lech bringt. Kurz umgezogen, die Autos beladen und los geht es zurück in die auch schöne Südpfalz. Dieses Mal nicht über den Pfändertunnel, sondern durch das Lechtal nach Reute und Füssen. In der Nähe von Füssen kaufen wir noch Allgäuer Käse, essen in einem Biergarten zu Mittag (Tipp von Hans) und fahren gegen 13:30 Uhr los. In Landau kommen wir trotz zwei kleiner Staus bei Memmingen und vor Stuttgart gegen 17:20 Uhr an. Auspacken, eigene Autos laden und ein herzliches Verabschieden – bis zur nächsten Tour.

Es war eine sehr schöne und harmonische Tour. Hier noch einmal vielen Dank an den Wanderleiter Carsten und an die beiden Fahrer, die uns sicher und bequem wieder nach Hause gebracht haben.

Thomas Storz