Der WasserWeltenSteig (5.5.-10.5.2022)

Tag 1 (05. Mai)
„Die Bahn kommt“ – zumindest der Start in Landau hat pünktlich geklappt und wir sitzen alle gut gelaunt im Zug mit Fahrtziel Triberg. Aber offensichtlich haben wir bei der Buchung in der Bahn-App bei „Abenteuer“ ein Häkchen gesetzt. Ein Oberleitungsschaden bei Offenburg beschert uns eine Fahrt mit dem Schienenersatzverkehr durch liebliche Dörfer und Auen, bis wir endlich Triberg erreichen. „Thank you for Travelling with Deutsche Bahn“. In Triberg startet unsere mehrtägige Wandertour auf dem Wasserweltensteig, und wir sinnieren über Dampflokomotiven und wie schön das Leben ohne Oberleitungen doch war.
Von Triberg aus geht es am Nachmittag dann an den Triberger Wasserfällen vorbei, über Blindensee und den vom Neptun gekrönten Donau-Ursprung hin zu unserer ersten Unterkunft auf dem Brend. Trotz des hohen Wegezolls an den Wasserfällen, reicht unser Geld noch für ein gemütliches Abendessen. Ein schöner erster Wandertag geht zu Ende.

Tag 2 (06. Mai)
Wir starten vom Brend auf 1.150 m. Es herrscht dichter Nebel und es ist empfindlich kalt. Also eigentlich bestes Wanderwetter. Der Weg führt uns eher gemütlich bergab an Furtwangen vorbei durch Wiesen und Wälder mit interessanten Baumskulpturen. Die denkmalgeschützte Linachtalsperre ist ein Etappenziel und wir staunen über deren ungewöhnliche fast filigrane Architektur, welche dem Wasserdruck des Linach-Stausees seit vielen Jahren widersteht. Wir wandern weiter entlang der Breg und sind stets auf der Hut vor gefräßigen Bibern, welche in der wunderschönen Flußauenlandschaft in großer Zahl vertreten sind. Am späten Nachmittag erreichen wir bei mittlerweile strahlendem Sonnenschein die Ausläufer von Vöhrenbach, wo wir im Landgasthof Waldrast übernachten.

Tag 3 (07. Mai)
Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns frisch gestärkt wieder auf den Weg. Weiter entlang der Breg führt uns der Wanderweg schließlich auf eine zum Teil bewaldete Hochebene. Wir durchqueren Mistelbrunn und erreichen Unterbränd, wo wir nach einer kleineren Odyssee im Ortskern schließlich auf einem Campingplatz direkt am Kirnbergsee die nun wohlverdiente Mittagsrast mit Schwarzwälder Kirschtorte einlegen. „Alles richtig gemacht“ – so lautet die einhellige Meinung der Wandergruppe. Danach verlassen wir kurzzeitig den offiziellen WasserWeltenSteig und wandern ein paar Kilometer nach Bräunlingen, wo wir unsere Unterkunft im Hotel Lindenhof haben.

Tag 4 (08. Mai)
Den vierten Tag kann man ohne Übertreibung als das Highlight unserer Tour betrachten. An der historischen Eulenmühle (Baujahr 1865) vorbei führt uns der Weg direkt in die Gauchachschlucht, welche wir mittels 21 Holzbrücken und auf zum Teil schmalen rutschigen Steigen durchqueren. Ein ständiges Wechselspiel von Licht und Schatten in einer nahezu urwaldartigen vom Wasser geprägten Landschaft. Nach einer Pause am Ende der Schlucht erreichen wir schließlich die Wutach und passieren die Wutachmühle. Weiter entlang der Wutach über Achdorf rückt das Tagesziel Blumberg in greifbare Nähe. Man kann den Ort schon von weitem sehen, da sich ein Ortsteil auf einem kleinen Hügel über der weitläufigen Ebene erhebt. In Blumberg übernachten wir im Gasthof Scheffellinde. Die Schweiz ist hier schon ganz nah und im Ortskern der alemannische Einfluss unverkennbar.

Tag 5 (09. Mai)
Der Tag beginnt mit einem steilen Aufstieg auf den Buchberg. Oben angekommen belohnt uns aber ein wunderschöner Blick ins Tal. Und wo es bergauf geht, geht es auch wieder „gelenkschonend“ bergab. Wir wandern entlang der Sauschwänzlebahn – der Name erschließt sich sofort, wenn man sich den Trassenverlauf ansieht – in Richtung Schweizer Grenze. Am frühen Nachmittag erreichen wir mitten im Wald eine Schranke und stehen urplötzlich im Land der Eidgenossen. Die Einreiseformalitäten erledigt kurzentschlossen unser Wanderleiter, welcher die Schranke hochhält. Von der oberen Plattform des Hagenturms verschaffen wir uns einen ersten Überblick und machen uns danach schnurstracks auf zum Alpenrestaurant Babental. Die Alm ist wunderschön inmitten einer Wald- und Weidelandschaft gelegen und wird von einem riesigen Bernhardiner streng bewacht.

Tag 6 (10. Mai)
Am nächsten Morgen beginnt leider schon der letzte Tag unserer Wandertour. Wir queren zunächst mehrere Kuhweiden, wobei wir selbstkritisch feststellen müssen, dass das Hornvieh unserem Wanderleiter besser folgt, als wir das zuweilen getan haben. Wir erreichen unser Endziel Schaffhausen kurz nach Mittag und begeben uns direkt zum berühmten Rheinfall. So viele Menschen sind wir inzwischen gar nicht mehr gewöhnt. Bei bestem Wetter starten wir am Nachmittag (noch gut gelaunt) die Heimreise mit der Bahn. In der Schweiz geht noch alles gut, aber ab Basel Badischer Bahnhof ereilt uns erneut die Logistik der Deutschen Bahn. Gut, dass wir vorher noch so ein leckeres Eis gehabt haben. Die Kalorien werden dann durch den erforderlichen Spurt zum Anschluss in Karlsruhe flugs wieder abtrainiert.

Ganz herzlichen Dank an unseren Wanderleiter Thomas für diese tolle Wanderung. Ganz herzlichen Dank an die Gruppe für den Spaß und die gute Laune, die wir auf dem Wasserweltensteig hatten.

Tourenbericht: Inge Löhle und Andreas Eichhorn
Wanderleiter: Thomas Storz