Lechtaler Alpentour 2024
Teilnehmer: Gerd, Petra, Ferdinand, Sandra, Sarah, Janik, Dieter, Stefan, Mirjam, sowie Steffi & Erni
Tag 1: Aufstieg zur Hanauer Hütte
Noch müde und mit Aussicht auf Regen starteten wir am Samstag, den 17.08., unsere gemeinsame Tour in die Lechtaler Alpen. Treffpunkt war der Bahnhof in Wörth, von wo aus unsere Bergführer Steffi und Erni mit uns in das malerische Bergdorf Gramais, das kleinste Dorf Österreichs, auf etwa 1.320 Meter Höhe, weiterfuhren. Nach einer kurzen aber stärkenden Frühstückspause im BIO-Café, erreichten wir das sonnige Lechtal und es keimte die Hoffnung auf, dass der angekündigte Regen uns heute doch nicht mehr einholen würde.
Unser Aufstieg führte uns zunächst durch schattige Wälder auf gut angelegten Wanderwegen. Mit der Sonne im Rücken nutzten wir jeden Bach, um unsere Wasserflaschen aufzufüllen. Nach etwa 2,5 Stunden erreichten wir den Kogelsee auf 2.124 Metern Höhe. Der türkisblaue Bergsee lud uns zu einer wohlverdienten Mittagspause ein, während wir die atemberaubende Aussicht auf die umliegenden Gipfel genossen.
Gestärkt machten wir uns auf den weiteren Weg zur Kogelseescharte auf 2.497 Metern. Der Pfad wurde zunehmend steiler und felsiger, während dichter Nebel aufzog und uns die Sicht nahm. Nach insgesamt etwa 1.200 Höhenmetern erreichten wir die Scharte und begannen mit dem Abstieg zur Hanauer Hütte auf 1.922 Metern, wobei wir unsere ersten Bergziegen und Murmeltiere entdeckten. Auf den letzten Metern setzte der Regen dann doch noch ein, aber wir waren froh, dass wir so lange trocken geblieben waren.
Die Hanauer Hütte empfing uns mit einer gemütlichen Atmosphäre und einem reichhaltigen Abendessen. Den Abend verbrachten wir damit, neue Spiele zu lernen und uns gegenseitig “zu beraten”.
Tag 2: Von der Hanauer Hütte zur Steinseehütte
Der zweite Tag versprach eine etwas kürzere Etappe, weshalb wir das gemütliche Frühstück auf der Hanauer Hütte ausgiebig genossen, bevor wir uns entspannt auf den Weg zur östlichen Dremelscharte (2.470 m) machten. Der Anstieg gestaltete sich zwar anstrengend, doch nach etwa zwei Stunden und rund 650 Höhenmetern erreichten wir die seilversicherte Scharte. Unterwegs lernten wir wichtige Sicherheitsvorkehrungen und wie man sich vor Steinschlag schützt.
Von der Dremelscharte stiegen wir zum malerischen Steinsee hinab, an dessen Ufer Pferde friedlich grasten und der bei besserem Wetter sicherlich zum Baden eingeladen hätte. Anschließend machten wir uns auf den letzten Abschnitt des Tages zur Steinseehütte auf 2.061 Metern und erreichten diese am frühen Nachmittag – bereit, uns bei Schoki und Apfelstrudel aufzuwärmen. Während unsere Schuhe mehr oder weniger trockneten, übten wir uns erneut in Gesellschaftsspielen und stellten fest, dass drei mal fünf manchmal sogar 500 ergeben kann.
Tag 3: Anspruchsvolle Etappe zur Memminger Hütte
Der dritte Tag markierte die längste und anspruchsvollste Etappe unserer Tour. In teils noch feuchten Schuhen machten wir uns von der Steinseehütte auf den Weg zum ersten von mehreren Pässen, dem Gufelgrasjoch (2.382 m). Unterwegs konnten wir erneut zahlreiche Murmeltiere sowie eine große Herde Steinböcke und mehrere Pferdeherden beobachten, die uns für die Anstrengungen des Aufstiegs belohnten.
Weiter ging es zum Albittjoch (2.281 m), vorbei an der imposanten Leiterspitze und schließlich über das Streichgampenjoch. Ein großes Geröllfeld, auf dem kein Pfad mehr erkennbar war, forderte unsere Aufmerksamkeit – dennoch schafften es alle sicher auf die andere Seite. Die durch den anhaltenden Regen stark angeschwollenen Bäche konnten wir nur überwinden, indem wir von Stein zu Stein sprangen und gelegentlich durch das Wasser wateten.
Besondere Konzentration war gefragt, als wir das Oberlahmsjoch auf 2.505 Metern erreichten, denn der Pfad war stellenweise steil und ausgesetzt, und der noch feuchte Boden erforderte vorsichtiges Gehen. Der Abstieg zur Memminger Hütte auf 2.242 Metern war ebenfalls fordernd, doch nach insgesamt etwa 1.400 Höhenmetern kamen wir erschöpft, aber glücklich an der Memminger Hütte an. Dort trafen wir auf zahlreiche E5-Wanderer und waren froh, unser eigenes Lager zu haben.
Tag 4: Rückweg nach Gramais
Am letzten Tag starteten wir von der Memminger Hütte und machten uns erneut auf den Weg über das Oberlahmsjoch, das wir bereits am Vortag überquert hatten. Zurück über bekannte Bäche und Geröllfelder erreichten wir nach einem kurzen Aufstieg das Streichgampenjoch. Heute war das Wetter sonniger, sodass wir die Ausblicke nachholen konnten, die uns am Vortag verwehrt geblieben waren.
Der teils mühsame Abstieg führte uns weiter über das Alblittjoch bis zum Branntweinboden, immer begleitet von beeindruckenden Blicken auf die umliegenden Berge und Wasserfälle, die durch den Regen der letzten Tage entstanden waren. Der letzte gemütliche Abschnitt verlief entlang des Flusses hinunter nach Gramais, unserem Ausgangspunkt. Erschöpft, aber erfüllt von den Erlebnissen der letzten Tage, erreichten wir am späten Nachmittag das Dorf. Zurück am Auto ließen wir die Tour Revue passieren und tauschten uns darüber aus, was wir voneinander gelernt hatten.
Eine abwechslungsreiche und lohnende Tour durch die Lechtaler Alpen ging zu Ende – geprägt von beeindruckenden Gipfeln, klaren Bergseen, vielen Tierbeobachtungen und stets guter Laune.
Bericht: Sarah Lauble
Bilder: mehrere