Böhmische Schweiz, Elbsandsteingebirge/Erzgebirge, 10.06. – 15.06.2014

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Am Morgen des 10.06.2014 starteten wir (das waren Barbara, Dominik, Harry, Carsten, Dieter und Stefan) früh um 4.00 Uhr Richtung Tschechien. Unsere Fahrt führte uns über Nürnberg, Hof, Chemnitz bis kurz vor Dresden und dann Richtung Prag. Direkt nach der Grenze fuhren wir von Petrovice nach Tisa, welches wir nach wenigen Kilometern in Tschechien und nach 600 Gesamtkilometern erreichten.

Nach der Ankunft in unserer vor wenigen Jahren erbauten Pension mit Outdoorladen und Gaststätte war die Freude über die komfortablen und geräumigen Zimmer groß. Nichtsdestotrotz war nur eine kurze Pause angesagt, schließlich mussten an diesem Nachmittag noch die bekannten Tyssaer Wände genauestens erkundigt werden. Die bis zu 30 m hohen Felsformationen aus Sandstein sind eine der Hauptattraktionen der böhmischen Schweiz nahe an der Grenze zum Erzgebirge. Wir benötigten knapp 3 Stunden, um die kleine und die große Runde abzulaufen und hatten dabei Gelegenheit auf manchem Felsen mit einer tollen Rundumsicht die Aussicht zu genießen.

Nach einem langen Tag waren wir von den Preisen beim Abendessen „entsetzt“, kostete doch ein halber Liter Bier 1 € und das immer sehr schmackhafte Abendessen war auch für ca. 5 € zu haben. Bei diesen Preisen geht einem doch schnell das Geld aus…..

Nach langem und gutem Schlaf, fuhren wir nach einem tollen Frühstück mit leckerster Marmelade zuerst zum hohen Schneeberg, der mit 723 m höchsten Erhebung in der böhmischen Schweiz. Vom Parkplatz dauerte die Wanderung nur 20 Minuten zum Gipfel mit seiner tollen Weitsicht.

Voller Tatendrang fuhren wir über Decin zum Grenzort Hrensko, wo wir eine Vielzahl von Gartenzwergen an genau so vielen Verkaufsständen bewundern konnten. Da unsere Autos ziemlich voll beladen waren, konnten wir leider keinen der bis zu 1 m großen Exemplare käuflich erwerben, das tat weh…

Dort führte uns unser Weg durch die Edmundsklamm, bei der Kahnanlegestelle nutzten wir die Gelegenheit zur Kahnfahrt aus, besonders nett war dann der gewaltige Schauer von oben, der uns während dieser Fahrt begleitete. Am Ende der Fahrt waren wir klitschnass, aufgrund der warmen Temperaturen trockneten die Kleider aber in Kürze.

Dann folgte der teilweise steile Anstieg Richtung Prebischtor, der von einer gemütlichen Mittagspause unterbrochen wurde. Am späteren Nachmittag erreichten wir das Prebischtor, eines der herausragendsten Naturdenkmäler des Elbsandsteingebirges mit einer Spannbreite von 26,5 m, einer lichten Höhe von 16 m, 8 m maximaler Breite und 3 m Torbogenstärke. Aufgrund von Erosionen darf man seit 1982 das Tor nicht mehr betreten. Nach eingehender Besichtigung nahmen wir die ca. 6 km lange Strecke Richtung Auto in Angriff. Auf dem Weg konnten wir viele schöne Blicke auf weitere Felsformationen werfen.

Ziemlich spät kamen wir dann nach Hause, zumal wir das Angebot des tschechischen Pennymarktes in Decin nutzen wollten.

Am nächsten Tag beschlossen wir nur noch eine kurze Autostrecke zu fahren. Die Strecke führte uns auf geheimen Wegen durch das ruhige Bielatal in den gleichnamigen Ort. Nach einer etwas längeren Parkplatzsuche schlenderten wir los Richtung Pfaffenstein um das gleichnamige Felsmassiv mit der berühmten Barbarine zu erklimmen. Dort angekommen mussten wir natürlich verschiedene Kletterübungen durchführen, wobei uns dabei Harry mit Rat und Tat zur Seite stand.

Die Barbarine ist der bekannteste freistehende Felsen im deutschen Teil des Elbsandsteingebirges mit einer 42,7 m hohen Felsnadel, einem Wahrzeichen der sächsischen Schweiz.

Frisch gestärkt gings, nach der Mittagseinkehr im dortigen Lokal, bei schönstem Wetter, wie an den anderen Tagen auch (außer der Kahndusche), zum weltberühmten Königstein. Wir hätten nicht gedacht, dass der Wanderweg dorthin so schwer zu finden war. Am Königstein angekommen durften wir die Auswirkungen des Massentourismus genießen, naja wir wollten ja auch dorthin.

Die 9,5 ha große Festungsanlage des Königsteins, mit ihrer über 750 Jahre alten Geschichte, besteht aus einem Ensemble von Bauwerken der Spätgotik, der Renaissance, des Barock und des 19. Jahrhunderts.

Zu Fuß führte uns der Weg wieder zurück über den E 3 nach Bielatal, wir waren immerhin wieder 20 km unterwegs und dann mit dem Auto per Schleichweg nach Tisa, welches nur ca. 4 km von der deutschen Grenze entfernt liegt.

Am nächsten Tag wollten wir dann die nähere Umgebung ganz zu Fuß erkundigen. An Ostrov vorbei führte unser Weg durch das Rosenthal, entlang so bekannter Felsformationen wie die Herkulessäule zur Schweizer Mühle und nach einer Rast, auf teilweise anderem Weg, dem Grenzkamm entlang und über die Grenzplatte zurück nach Tisa. Auch an diesem Tag betrug die Wegstrecke ca. 20 km.

Am vorletzten Tag fuhren wir zu den weltberühmten Schrammsteinen, der Attraktion im Elbsandsteingebiet. Im Grenzort Schmilka parkten wir unsere Autos. Unser erstes Ziel war die Idagrotte am Nordabhang des großen Winterbergs in den Affensteinen, die wir nur über ein schmales, ausgesetztes Felsenband erreichen konnten. Den ganzen Tag über waren wir auf teilweise schmalen Stiegen (Steigen) unterwegs und konnten ständig interessante Ausblicke genießen. Höhepunkt war aber die Schrammsteinaussicht (ca. 417 m hoch) auf die wir durch eine Vielzahl von Treppen und Leitern gelangten.

Unser Abstieg führte uns über hunderte von Stufen über die heilige Stiege. Den Abschluss eines interessanten Wandertages genossen wir in einem Biergarten in Schmilka.

Zufrieden, nach wunderschönen Tagen, fuhren wir Sonntag morgens pünktlich um 9.00 Uhr los Richtung Heimat, um dann frühzeitig um 15.00 Uhr in Offenbach anzukommen. Schließlich war noch der Abschluss von Hans Monatswanderung mit Grillen in Gleiszellen angesagt. Das wollten wir natürlich nicht versäumen…

Stefan Eckert