Frühlingserwachen in Südtirol, 07.04. – 12.04.2013

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Am Sonntag Mittag trafen sich neun wanderlustige Bergfreunde in St. Pauls, Eppan, zu ein paar Tagen Frühlingswandern zwischen Kaltern und Meran. Der Frühling ließ auch hier in Südtirol auf sich warten und so waren uns die blühenden Apfelbäume leider nicht vergönnt, dafür gab es viele Leberblümchen, die die Landschaft ein wenig bunt gestalteten.

Wir, das sind Marita und Karl-Heinz, Christine und Johannes, Gabi, Hans, Richard, Wolfgang und Andrea, starteten mit einer gemütlichen Brotzeit im Garten unserer Pension. Das Wetter war gut, die Sonne schien und so begannen wir mit dem Eppaner Höhenweg zu den Burgen Boymont und Hocheppan . In Hocheppan hatten wir eine Führung durch die Burgkapelle, die vollkommen mit alten Fresken bemalt ist. Hier hat man einen wunderbaren Blick über das Etschtal und die umliegenden Berge – von Meran bis Richtung Trentino.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach Kaltern. Von dort stiegen wir durch herrliche Laubwälder und begleitet von Vogelgesängen hinauf zu den Montiggler Seen. Im Frühlingstal gab es noch die vielen Frühjahrsblüher wie Märzenbecher, Leberblümchen, Sauerklee und Primel zu bewundern – am großen Montiggler See entdeckten wir ein altes Schlösschen, das uns an die Zeit von Romeo und Julia erinnerte. Es waren wenige Wanderer unterwegs und so konnten wir in aller Ruhe am Gletscherschliff die schöne Sicht über den See bei einer Brotzeit genießen. Bevor es zurück nach St. Pauls ging, kehrten wir noch ein zu Kaffee und Kuchen und waren nun bereit zur Weinprobe: in der Kellerei St. Pauls probierten wir nach der ausführlichen Führung durch die Weinberge Südtiroler Weine.

Den Dienstag starteten wir mit einer Führung durch die Kirche von St. Pauls, auch Dom auf dem Lande genannt. Danach wanderten wir entlang des Marlinger Waalweges (Waale sind angelegte Bewässerungskanäle) mit schöner Aussicht auf die Tour des nächsten Tages Richtung Meran. An einem Buschenschank am Wege kamen wir nicht ohne Einkehr vorbei und der ruhige Weg im Wald neben dem Waal hatte für uns alle seinen besonderen Reiz. Als Rückweg wählten wir den Höhenweg durch den Wald um auch ein paar Höhenmeter zurückzulegen. Zum Abschluss dieses Tages kehrten wir in einem Gasthaus hoch über Lana ein. Nicht nur der äußerst schmale Weg dorthin, auch die originelle Seniorwirtin wird uns in Erinnerung bleiben.

Am nächsten Tag ging´s los auf den Weg von Meran / Dorf Tirol zur Bergstation Muthöfe. Von Dorf Tirol, vorbei an Schloss Tirol und der alten Kirche St. Peter bis zur Abzweigung Vellau war die Straße mit Urlaubern gepflastert. Trotz der schönen Sicht in den Vinschgau und Richtung Bozen waren wir froh über den Wegabzweig nach Vellau. Ab hier ging´s im Wald immer bergauf, entlang eines Bergbaches und vorbei an bemoosten Felsen. Ein abwechslungsreicher Weg, der uns im letzten Drittel auf den Vellauer Felsenweg führte. Wir stiegen dann nach einer kurzen Einkehr im Berggasthaus wieder hinunter nach Dorf Tirol und machten anschließend einen Bummel durch Meran.

An unserem letzten Tag wanderten wir von unserer Pension zu den Eislöchern, die zu jeder Jahreszeit die besonderen Kaltströmungen entlang des Berghanges präsentieren. Hier gab´s nicht nur eisige Luft, auch viele Eiszapfen zu bestaunen! Von dort traten wir die lange Wanderung des Eppaner Höhenweges an. Wir stiegen den Berg hinauf und sahen herrliche Krokuswiesen bevor wir uns eine kurze Einkehr in einem Berggasthof gönnten. Danach ging´s weiter durch die Wälder, vorbei an Weilern wieder hinüber nach Schloß Hocheppan und zurück zu unserer Pension, die wir kurz vorm Abendessen noch erreichten.

Für uns alle gingen ein paar erholsame und erlebnisreiche Wandertage zu Ende, die immer begleitet wurden von schönen Mundharmonikamelodien unseres Richard.

Andrea Waldhier