Hochtour Ötztaler Alpen, 30.07. – 04.08.2017

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Teilnehmer: Gerhard Werling (Führer), Frank Klein (2. Führer), Benjamin Steinle, Charlotte Schmitt, Gösta Schievelbein, Steffi Herrmann, Roland Pister

Am Sonntag, 30.07.2017 um 05:00 Uhr starten Gerhard, Frank und Roland vom Mitfahrerparkplatz Kandel. Ankunft 10:15 am Parkplatz Vent im Ötztal (1.896 m). Dort komplettieren Benjamin, Charlotte, Gösta und Steffi die Gruppe. Aufstieg zum Hochjoch Hospiz (2.412 m) bei traumhaftem Wetter. Ankunft bei Thomas Pirpamer mit Familie und Team. ( 516 Hm, 2 h) Am Nachmittag leichte Schauer. Es sind 2 Übernachtungen mit Halbpension im Lager geplant. Verpflegung sehr gut, Unterkunft ohne Beanstandung, sanitäre Einrichtungen inklusive Dusche (50 Cent pro Minute) neuwertig.

Am Montag, 31.07.2017 um 07:30 Uhr steigen wir auf die Fineilspitze (3.516 m) auf. Die Tagestour mit leichtem Gepäck führt uns über den Hochjochferner, Rucksack Depot am Hauslabjoch (3.279 m), Aufstieg zur Fineilspitze über den Nord-Ost Grat in leichter Kletterei. Abstieg über Hauslabjoch zur Ötzi Fundstelle, Aufnahme der Rucksäcke und zurück zur Hütte auf der Aufstiegsroute. Leichter Regen begleitet uns kurz vor der Hütte, ansonsten ist es sonnig. (↑↓ 1.350 Hm, 9,5 h)

Am Dienstag, 01.08.2017 um 07:30 Uhr Aufstieg zum Brandenburger Haus (3.272 m) auf dem Deloretteweg über den Kesselwandferner. Ankunft am Fuße des Brandenburger Hauses gegen 10:30 Uhr. Praxisübung T-Anker mit dem Eispickel als Fixpunkt im Harsch legen. Als Ergebnis lässt sich festhalten, dass sich kurze gebogene Pickel als T-Anker nicht gut eignen. Gegen 15:00 Uhr Aufstieg zur Dahmannspitze (3.401 m). Bei herrlichem Wetter geniessen wir den Ausblick auf die Weißkugel, Fluchtkogel und Wildspitze und gewöhnen uns gleichzeitig an die Höhe. ( 1.050 Hm 180 Hm, 5 h) Die Lage des Brandenburger Hauses ist exponiert oberhalb des Gepatschferner und Kesselwandferner mit traumhaftem Ausblick auf Fluchtkogel, Weißkugel und Weißseespitze (Ost nach West). Albert, der seit 6 Wochen die Hütte führt, ist offensichtlich mit dieser Aufgabe noch nicht umfassend vertraut. Dennoch ist das Abendessen aus frischen Zutaten zubereitet und sehr lecker.

Am Mittwoch, 02.08.2017 gegen 07:30 Uhr Aufstieg zum Fluchtkogel (3.500 m) mit Rucksackdepot am oberen Guslarjoch (3.361 m). Bei herrlichem Wetter und optimalen Sichtverhältnissen geniessen wir den Rundum-Blick vom Fluchtkogel auf die Zentralalpen, zum Beispiel Ötztaler Alpen, Ortler, Königsspitze und Bernina-Gruppe. Abstieg über das Guslarjoch auf den Guslarferner, wo wir eine Spaltenrettung unter realen Bedingungen durchführen. Es kommt Regen auf und wir brechen in Richtung Vernagthütte (2.766 m) auf, die wir am frühen Nachmittag erreichen. Dort angekommen führen wir die Spaltenrettung noch einige Male ohne Gletscherspalte durch, um das Erlernte zu festigen. ( 300 Hm 800 Hm) Die Wetterlage für den kommenden Tag soll labil sein. Gegen frühen Nachmittag erwarten uns laut Wetterprognose Gewitter und Starkregen, so dass wir beschließen am nächsten Tag bereits um 05:00 Uhr in Richtung Wildspitze aufzubrechen.

Am Donnerstag, 03.08.2017 um 05:00 Uhr Aufstieg zur Wildspitze (3.770 m) auf die westliche Moräne vom großen Vernagtferner bei ca. 2.820m rechts abbiegen in Richtung Nord-Ost zuerst ab- dann aufsteigen zum großen Vernagtferner und steil in das Brochkogeljoch (3.423 m). Es ist ca. 08:00 Uhr als Gerhard und Frank die Bedingungen an dieser Schlüsselstelle analysieren, die als Überstieg auf den Taschachferner überschritten werden muss. Beide beurteilen die Situation (überwiegend schneefrei und lockeres Geröll, keine Sicherungsmöglichkeiten) als zu risikoreich und beschließen auch vor dem Hintergrund der labilen Wetterlage die Tour an dieser Stelle abzubrechen und auf der Aufstiegsspur zur Vernagthütte zurückzukehren. (↑↓ 853 Hm, 6 h) Nach Stärkung wandert ein Teil der Gruppe auf die hintere und mittlere Guslarspitze (beide ca. 3.126 m).

Freitag, 04.08.2017 um 08:00 Uhr steigen wir ab zum Parkplatz Vent und fahren durch diverse Staus nach Hause zurück. Gegen 18:00 Uhr hat uns die Pfalz wieder.

Bericht: Roland Pister