Karwendeltour für alpine Genießer, 03.09. – 06.09.2022
Mit einem Bus von Stadtmobil Karlsruhe machten sich am Morgen des 3.9. neun Bergfreunde auf nach Mittenwald. Der einsetzende Regen schien die Prognose für Regen und Gewitter im Karwendel zu bestätigen.
Aber beim Aufbruch vom Parkplatz Aschauer Alm lachte die Sonne. Die 700 m Anstieg zur Hochlandhütte schafften wir in flotten 2 Stunden. Hierbei spornten uns entgegen kommende Wanderer an, die einen fantastischen Schoko-Nuss-Kuchen auf der Hütte versprachen. Die Hochlandhütte ist eine urige kleine Hütte ohne großen Schnickschnack, dafür wird sie vom Pächterehepaar Birgit und Stefan liebevoll bewirtschaftet. Kaum hatten wir uns von der Qualität des Kuchens überzeugt, fing es auch an, in Kübeln zu gießen. Wohl dem, der ein Dach über dem Kopf hat!
Tags darauf stand die Königsetappe mit der Querung ins Karwendeltal an. Hierzu geht es zunächst 300 m bergauf zum Wörnersattel. Danach folgen lange Querungen durch Schottergelände, was allen Teilnehmern ein hohes Maß an Konzentration abverlangte. Als Krönung folgt der Gjaidsteig, eine seilversicherte stark ausgesetzte Felspassage mit der Überquerung der Grenze nach Österreich. Auf der Passhöhe stellte sich das Gefühl ein, wir hätten unser Tagewerk nahezu verrichtet. In der Ferne grüßte bereits das Karwendelhaus, der Pfad schlängelte sich bei so ca. 1.700 m Höhe am Berg entlang. Aber Wurzeln, Felsen sowie Ab- und Aufstiege forderten dann doch unsere letzte Kondition, so dass wir das Bier und die Dusche im Karwendelhaus umso mehr genossen!
Für den Folgetag stand eine verhältnismäßig kurze Etappe zur Falkenhütte über den Hochalmsattel an. Deshalb bestand morgens noch die Gelegenheit, mit dem Hochalmkreuz 2.153 m den Hausberg des Karwendelhauses zu besteigen- und dies ohne Gepäck. Zudem bescherte uns Petrus bestes Bergwetter! Gemütlich gings dann weiter zur Falkenhütte. Diese wurde jüngst komplett renoviert, der Großteil unserer Gruppe kam in den Genuss eines 2- Bett- Zimmers, der Rest hatte das Vergnügen mit einem sympathischen Mitwanderer, einem allerdings unerschütterlichem Schnarcher.
Am Schlusstag ging es gemütlich über das Hohljoch hinab zum Großen Ahornboden, einem weiten Talschluss mit uralten Ahornbäumen. Kaum hatten wir unser Ziel, den Gasthof Eng, erreicht, setzte wie bestellt der erwartete Regen ein. Das Timing des „liquid sunshine“ war einfach perfekt. Der bestellte Bustransfer mit dem netten Namen „Ferienglück“ brachte uns über die Privatstrasse bei Hinterriss zurück zu unserem Car-Sharing Bus. Wir hatten vier Tage in wunderschöner Natur bei herrlichem Wetter und sympathischer Gesellschaft erlebt.
Bericht: Meinrad Rapp, Wanderleiter