Skitour Niederthai 02. bis 08. März 2024
Teilnehmer:
In der ersten Wochenhälfte waren Angelika, Axel, Hans-Peter, Johannes, Ronny, Lorenz und Lothar, die zweite Wochenhälfte Daniel B., Thomas, Daniel G., Jochen, Jörg, Maria und Sofia und die gesamte Zeit waren Alexandra, Gabor, Harald, Susanne, Robin, Veronika und Anna-Lena anwesend.
Verlauf:
Endlich hat es mit einer Neuauflage unserer Tourenskiausfahrt geklappt. Nach der Coronapause, dem Ausfall unseres geliebten Bömerthaus und dem Schneemangel vom letzten Jahr, kam dieses Jahr eine hoffnungsvolle Ausfahrt zustande. Wir kamen im alten Pfarrhaus „Haus Widum“ in Niederthai unter. Niederthai liegt auf ca. 1550m und ist ein Seitental des Ötztals.
Am Samstag angekommen, war die erste Gruppe bereits unterwegs auf den Hausberg Brand (2283m), während die anderen den Einkauf für die ganze Woche erst einmal in der Unterkunft verstauten. Begrüßt wurden wir vom Hausschreiner Erwin. Er wies uns in die Besonderheiten der schönen Unterkunft ein. Neuwertig und sehr schön ausgestattet waren alle Räume. Sogar drei Duschen waren vorhanden, was für ein Luxus gegenüber dem Bömert.
Dann ging es auch für die Neuankömmlinge auf den Weg Richtung Brand. Ganz hoch auf den Berg hat die Zeit leider nicht gereicht, doch für die 2000m-Marke und zum Warm werden war es genug.
Am Abend versammelten wir uns zum gemeinschaftlichen Kochen und anschließender Verköstigung. Die vegane Gruppe wurde strikt der noch so gering fleischhaltigen Speisen ferngehalten. Nach dem Aufräumen gingen wir zur Tourenplanung vom Folgetag über. Johannes hatte akribisch eine Tour auf den Peistakogel (2644m) ausgearbeitet, was sofort großen Zuspruch erlangte.
Am Sonntag, den 3. März, standen wir dann auf dem Peistakogel. Eine sehr abwechslungsreiche Tour, die ersten 500 Hm geht es auf 8km Länge auf dem Feldweg Richtung Schweinfurter Hütte und kurz davor dann steil in das Gelände. Unterhalb vom Gipfel haben wir beim Durchsteigen 11 Spitzkehren im ca. 40° steilen Gelände gezählt.
Die Abfahrt war etwas hart aber noch gut machbar. Es hatte schon länger nicht geschneit und so war der Schnee verspurt und hartgefroren.
Am Tag darauf führte uns Johannes nach einer kurzen Autofahrt, in das Kühtai auf die Hintere Karlesspitze (2641m). Auch hier waren die Tourenverhältnisse sehr vereist bzw. der Schnee hartgefroren. So war die offizielle Abfahrt am Ende durch den Wald eine wahre Herausforderung. Doch alle sind gesund und glücklich unten angekommen. Außer einem verstauchten Mittelfinger und etlichen Blasen an den zarten Füßen einiger Damen vom Vortag, gab es keine besonderen Vorkommnisse.
Trotz der harten Bedingungen wagten einige am Dienstag das Kreuzjöchle (2640m). Eigentlich kein typischer Skitourenberg, eher ein sehr steiler Wanderweg. Mit einem nicht ganz so langen flachen Zustieg wie auf den Peistakogel, ging es über 14 Spitzkehren von Johannes gespurt in das Jöchle. Die zuvor geplante Abfahrt in das zu unserer Unterkunft näherliegende Grastal haben wir wegen Schneemangel und nicht einsehbarer Abfahrt verworfen und sind letztendlich die Aufstiegsspur abgefahren. Es war bei den Bedingungen keine besonders schöne Abfahrt, doch besonnen kamen alle der Gruppe heil und glücklich unten an. Eine weitere Gruppe von drei Leuten machte eine Wanderung über den imposanten Stuibenfall nach Umhausen und zurück.
Die Teilnehmer der ersten Wochenhälfte machten sich anschließend auf den Heimweg. Die angereiste Gruppe für die zweite Wochenhälfte tourte noch zum Hausberg Brand. Das Abendessen übernahm das neu besetzte Küchenteam.
Über Nacht kam es zu starkem Schneefall. Am nächsten Morgen lagen ca. 30cm Neuschnee vor der Haustür. Die zuvor dunkelgrüne (eher braune) Landschaft erschien in einem neuen weißen Glanz. Doch die Schneewolken hingen noch in den Bergen. Ein Teil der Gruppe versuchte sich an einer Skitour, der andere Teil wanderte zur Schweinfurter Hütte und lieh sich für den Heimweg Schlitten aus.
Der Donnerstag sollte der schönste Tag der Woche werden, viel Neuschnee und klare Sicht. Maria suchte die Tour zur Finstertaler Scharte (2800m) aus. Auch hierfür musste erst der zähe lange Feldweg bis zur Schweinfurter Hütte gemeistert werden, danach ging es in eine traumhaft schöne Landschaft. Da die Scharte stark frequentiert war hatte Maria bzgl. der Lawinensituation eine gute Wahl getroffen. Der Neuschnee hatte sich nicht mit der Altschneedecke binden können. Im unteren flachen Bereich (unter 30° Hangneigung) wurden einige kleinere Gleitschneerutscher ausgelöst. Gut waren die Abrisskante vom Gleitschnee und die alte Hartschneedecke zu erkennen. Auf der freigelegten Hartschneedecke hatten die Skier kaum Kantengriff. Doch die ganze Abfahrt konnten wir sicher im traumhaften Tiefschnee absolvieren. Anschließend belohnten wir uns mit einer Einkehr in der Schweinfurter Hütte.
Am letzten Tag mussten wir früh raus um die Hütte besenrein hinterlassen zu können. Ein Teil der Teilnehmer machten noch eine Tour in das Grastal, ein anderer Teil lief in Kühtai zu einer bewirtschafteten Hütte auf der Skipiste und andere machten sich auf den Heimweg.
Ein Dank geht an unsere Ansprechpartner für das Haus Widum Heidi und Erwin, an Maria für die tolle Tourenführung in der zweiten Wochenhälfte und an Johannes für die Ausarbeitung der Touren der ersten Wochenhälfte sowie die Speiseplanung.
Bericht von Alexandra und Gabor Koppanyi