Watzmannüberschreitung, 16.07.- 19-07-2016

,

Leitung: Joachim Reither

Tag 1: Der Berg ruft, auffi muaß i!

Nach intensiver Besprechung und Vorbereitung geht es am 16. Juli endlich los. Gegen 13 Uhr startet unsere Gruppe (Anja, Dominik, Florian, Harry, Joachim, Silke und Olaf) in Schönau am Königssee . Ein kurzer Blick auf die umliegenden Gipfel und diversen Watzmann-Liedern im Ohr gehen wir los.

Nach einem Wäldchen erreichen wir auch schon den Einstieg zum Isidorsteig, unser erstes Etappenziel. Dieser spannende und gut machbare Steig führt uns mitten durch die schöne Panoramalandschaft in Berchtesgaden zügig hinauf zum Gipfel des Grünsteins auf 1.306m ü.M. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es dann weiter zur Kührointhütte auf 1.420m. Gegen Abend kommen wir alle wohlauf an der Alm an, und obwohl wir uns schon alle auf unser Bett freuen, lassen wir den Abend in geselliger Runde ausklingen.

Tag 2: Vom Regen in die Traufe

Top-motiviert vom Vortag: Beim ersten Blick aus dem Fenster fällt die Tagesplanung buchstäblich ins Wasser!Die gesamte Umgebung liegt in Regenwolken, somit ist der geplante Aufstieg zum kleinen Watzmann nicht möglich. So gehen wir nach einem verlängerten Frühstück direkt zum Watzmannhaus. Auf dem Weg über Stock, Stein und Berchtesgadener Urwald können wir noch einige Exemplare der pechschwarzen Alpensalamander bestaunen.An der Zielhütte auf 1.930m angekommen, folgt noch ein kurzer Spaziergang sowie eine kleine Expedition zwecks Lagebegutachtung auf das nahe gelegene Hocheck, müssen aber jedoch vorzeitig aufgrund der Wetterlage umkehren. Zurück auf der Hütte steigt die Stimmung aber aufgrund optimistischer Wetterprognosen und eines deftigen Eintopfes schnell wieder an.

Tag 3: Wie schallts von der Höh?

Ein Geheimnis, welches wir am dritten Tage unserer Unternehmung letztlich lüften konnten. Nach diesmal erfolgreichem Aufstieg zum Hocheck unter Teilführung von Dominik gelangen wir bei der AV-Schutzhütte an den Einstieg zum Watzmanngrat. Bis dahin ist uns wegen der Kälte und Nässe noch nicht ganz klar, ob wir die Überschreitung auch schaffen. Nicht zuletzt, da in den Tagen zuvor viele Wanderer umkehrten und das Wetter der vergangen Tage nicht viel zu hoffen ließ. Doch gemäß dem Motto unseres Bergführers „ Zuviel Amateure am Berg, ein eigenes Bild muss man sich machen!“ klettern wir los. Durch dichte Wolken geht es mit viel Respekt und voller Erwartung auf die Mittelspitze. Hoch oben bei dem Gipfelkreuz auf 2.713m übt sich dann noch unser Schamane Olaf in seinem Naturalgesang und konnte kraft seiner Stimme die Wolken vertreiben und uns einen Blick ins Tal bescheren. Das verbleibende Stück über die Südspitze verläuft bei dem aufklarenden Wetter reibungslos. Für den Abstieg hat unser Bergführer noch eine kleine Überraschung parat: So schlängelt sich der unglaublich schöne Weg mit einer Gruppe neugieriger Gämse im Gepäck hinunter ins Tal. Vorbei durch Latschenwälder mit Toskana-Flair, plätschernde Wasserfälle, summende Blumenwiesen und einem imposanten Steinmeer gehen wir auf dem reizvollen Pfad durch den Berchtesgadener Nationalpark mit seinem spektakulären Panorama. Erschöpft und doch vom Geschafften überwältigt wurden wir nach 10 ½ -stündiger Wanderung mit Beifall auf der Wimbachgrieshütte empfangen. Mit einem unvergesslichen Erfolgserlebnis und gefüllten Magen beziehen wir unser Lager und können somit auch diesem Tag glückselig abschließen.

Tag 4: Alles hat nun mal ein Ende

Alle Sachen gepackt, machen wir uns früh morgens auf zum Abstieg. Ein letzter Blick zum mächtigen Watzmann zurück, und schon widmen wir unsere ganze Aufmerksamkeit wieder der atemberaubend schönen Landschaft. Wenn auch der Weg ins Tal zwischenzeitlich nie zu enden scheint, genießen wir doch alle eine gemütliche letzte Wanderung. Am smaragdgrünen Wasser des Königssees angekommen , erwartet uns eine kühle Maß Bier und leckeres Essen in einem Biergarten von Bartholomä. Eine entspannende Bootsrundfahrt bringt uns zum Parkplatz ans andere Ufer. Bevor es aber wirklich schon wieder heimgeht, halten wir noch zum Souvenireinkauf in der Stadt. Die gesamte Gruppe ist wunschlos glücklich, alle Mäuler gestopft und wir können es kaum erwarten, jedem von dieser unvergesslichen Tour zu erzählen.

Ein großes Dankeschön geht daher besonders an unseren Bergführer Joachim Reither, der durch akribische Planung dies alles erst ermöglichte. Auch die gesamte Truppe war ein lustiger Haufen, mit der ich jederzeit wieder in die Berge gehen würde.