Bärentrek, 25.08. – 02.09.2012

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Auf dem Bärentrek vom 25.08. – 02.09.2012

Früh morgens am 25.08.2012 starteten 8 Mitglieder des Alpenvereins Landau auf dem Mitfahrerparkplatz in Landau-Queichheim zur ca. 120 km langen Tour auf dem Bärentrek in der Schweiz von Gsteig bis Meiringen.

Nach unserer Ankunft im Touristenlager „Alte Schule“ in Gsteig nutzte ein Teil der Gruppe den Nachmittag zum Ausruhen in dem gemütlichen Matratzenlager, einem ehemaligen Schulsaal. Stefan und Carsten waren damit beschäftigt die Autos nach Innertkirchen-Wyler zu versetzen und genossen auf dem Rückweg die wunderschöne Zugfahrt entlang der Thuner- und Brienzerseen und durch das Simmen- und Saanental.

Abends verzehrten wir die mitgebrachten Pfälzer Spezialitäten nachdem wir uns anhand der Preisschilder der Restaurants mit den Schweizer Preisen „vertraut“ gemacht hatten.

Am nächsten Morgen ging es bei schönstem Wetter gleich steil bergauf und zwar über den Chrinepass, dem Lauenensee und den Tungelpass zur Iffigenalp, unserem Tagesziel. Die landschaftlich sehr schöne Tour forderte uns mit einem Aufstieg von ca. 1500 Höhenmetern und einem Abstieg von 1100 Höhenmetern.

Die urgemütliche „Dependance“, welche Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut wurde und teilweise noch mit Originalmöbeln ausgestattet war, beeindruckte uns alle. Allerdings konnten alle Bewohner einer Etage die Gespräche untereinander mithören.

Frisch gestärkt wanderten wir am nächsten Morgen weiter, nach einer Rast auf der Alp Langermatte führte uns der Weg nach der Mittagspause steil zum Ammertenpass (2443 m), ein Teil der Gruppe, (die nicht genug bekamen) bestiegen noch die Ammertenspitz (2613 m).

Danach ging´s nur noch bergab zum nächsten Nachtquartier der Engstligenalp.

Da die nächste Etappe extrem lang war beschlossen wir das erste Stück mit der Gondelbahn zu fahren. Nach einem langen Marsch über das Berghaus Bonderalp (ein nicht namentlich genannter Mitwanderer musste dabei vier Mal seine Trinkflasche auffüllen), standen wir auf dem Allmengrat (2411 m). Da es schon spät war, nahmen wir wieder die Gondelbahn von der Allmenalp abwärts und bestaunten den Allmenalpklettersteig, einen der schwierigsten Klettersteige der Schweiz.

Anschließend schlenderten wir durch Kandersteg und gingen in einem Lebensmittelladen einkaufen. Nachdem ich meine Rechnung bezahlt hatte suchte ich nach all den Waren die der Rechnung nach in meinem Einkaufskorb liegen mussten, Fehlanzeige!!

Anschließend nutzten wir an diesem Tag zum dritten Mal die Gondelbahn und fuhren Richtung Oeschinensee hinauf. Nach kurzem Weg waren wir am Hotel Oeschinensee angelangt. Nach einem hervorragenden Essen genossen wir dort den einmaligen Sonnenuntergang über dem Oeschinensee.

Am nächsten Morgen hörten wir auf den Rat des Hoteliers und wanderten nicht entlang des Oeschinensees sondern über den Heuberg und konnten so wunderschöne Ausblicke auf den See genießen. Nach anstrengendem Anstieg erreichten wir nach ca. 4 Stunden das Hohtürli (2778 m) und Minuten später die sehr schön gelegene Blümlisalphütte mit 2834 m der höchsten Punkt unserer Tour. Nach einer ausgiebigen Rast stiegen wir dann zur urigen oberen Bundalp (1840 m) ab. Nachmittags war dann Spielen mit dem Haushund angesagt. Am späten Nachmittag wurde das Wetter schlechter die für die nächsten Tage angekündigte Schlechtwetterperiode war im Anmarsch.

Wir hatten die Tour absichtlich umgedreht um die weltbekannten Berge der Jungfrauregion wie Eiger. Mönch und Jungfrau am Schluss bestaunen zu können. Dies erwies sich aber als Fehler, wie sich später herausstellte.

Aufgrund des in Kürze zu erwartenden Regenwetters entschlossen wir uns schweren Herzens nicht den Weg über die Sefinenfurgge und der Roststocker Hütte nach Stechelberg zu nehmen, sondern zur Griesalp zu laufen. Dann fuhren wir mit dem Bus durchs Kiental und nahmen den Zug nach Lauterbrunnen. Wenige Stunden später setzte dann tatsächlich starker Regen ein. Auf dem Weg von Lauterbrunnen nach Stechelberg wurden wir anständig „geduscht“. Nach einem Riesenstück Schwarzwälder und einem reichlichen Abendessen sah die Welt dann schon wieder anders aus…

Am nächsten Morgen besichtigten wir zuerst die eindrucksvollen Trümmelbachwasserfälle, um dann bei starkem Regenwetter den Weg über die Wengernalp und am Schluss mit der Bahn auf die kleine Scheidegg zu nehmen. Dann setzte starkes Schneetreiben ein, in Kürze war die Landschaft um die kleine Scheidegg wie in „Zuckerwatte“ gehüllt. Wir genossen die Winterlandschaft von „Innen“ im dortigen Restaurant und wanderten dann über Alpiglen zu unserem Hotel Glacier in Grindelwald, wo wir allein in einem riesigen 32-Bett-Touristenlager übernachteten.

Da sich am nächsten Morgen das Wetter wieder nicht besserte fuhren wir von Grindelwald nach Interlaken mit dem Zug und von dort nach Meiringen. Das letzte Stück wanderten wir nach Innertkirchnen-Wyler zum sehr schönen Landgasthof Taenner. Von dort aus hat die erste Winterbesteigung des Mont Blanc mit Ski am 25.02.1904 stattgefunden

Nach einem schönen Abschiedsabend gings am nächsten Morgen nach neun Tagen wieder Richtung Pfalz. Die Tour war geprägt von wunderschönen Landschaften mit idyllischen Bergseen und vielen tollen Aussichtspunkten auf die Schweizer Bergwelt aber auch teilweise sehr anstrengenden Tagesetappen bis zu 8 Stunden reine Gehzeit.

Stefan Eckert