Wallis-Wanderung vom 02.09. – 05.09.2012

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Am 2.9. brachen wir zu elft zu unserer 4-tägigen Tour ins Wallis auf. Nach angenehmer reibungsloser Fahrt machten wir uns an den Aufstieg von Staldenried nach Gspon. Die 800 Höhenmeter nach Gspon waren durchaus schweißtreibend, was durch das Prachtwetter unterstützt wurde.

Gspon ist eine sehr nette Ansiedlung von alten, teils auch neueren, Berghütten/ Häusern im Walliser Stil. Übernachtet haben wir im Clubhaus des FC Gspon, dort gibt es die „ Otmar Hitzfeld Arena“ mit einem Kunstrasenplatz, auf dem tatsächlich Fußball gespielt wird.

Die Gruppenunterkunft Gspon mit Bettzeug (nur Decke), Handtücher und gute Duschen gibt es für 27 CHF die Nacht, was ok ist für Schweizer Verhältnisse!

Abendessen und Frühstück hatten wir in einer Gaststätte, der Kaffee war gut und der Humpen Bier auch, der Rest? Na ja ! Bei einer Wandertour braucht man ja kein 5 Gänge Menü, was aber bei dem verlangten Preis berechtigt gewesen wäre.

Am nächsten Morgen sind wir von Gspon in Richtung Saas Grund . auf dem Gsponer Höhenweg gewandert. Vorbei an traumhaften Bergsiedlungen mit sonnenverbrannten Holzhütten. Ein Anblick der uns alle ins Schwärmen gerieten ließ, wunderschön. Der Weg führte weiter an Geröllschneisen, Bächen die sich ihren Weg den Berg runter suchten und Wäldern mit hohen, mächtigen Lärchen vorbei.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Tals wachten immer die Gletscher über uns. Ein erhabener Anblick! Schon bei der Übernachtung in Gspon blieb mir fast die Luft weg wie ich die Gletscher auf der gegenüber liegenden Seite des Tales sah. Gänsehautgefühl kennt ihr das??

Nach ca. 5h sind wir in Saas Grund angekommen. Respekt vor der Gruppe , strammer Marsch Mädels und Jungs !

In Saas Grund haben wir uns dann im Hotel „ Moonlight“ eingemietet! Das Hotel war sehr schön, die Zimmer super und wir haben sehr gut geschlafen. Der Preis von 75 CHF mit Halbpension war völlig ok. Das Abendessen und Frühstück haben wir beim Bruder in der Pizzeria eingenommen. Das Ganze war sehr schön, nicht zuletzt wegen der sehr netten Bedienung, die immerhin 2011 Weltmeisterin im carving ski war.

Nach einem guten Frühstück sind wir mit dem Bus nach Saas Fee gefahren, um dort die schwerste Etappe unserer Wanderung anzugehen, den Europaweg von Saas Fee Richtung Grächen, der sich weiter bis Zermatt zieht. Der Einstieg war nicht all zu schwer. Es ging recht flott einen gut beschilderten Weg entlang. Nach etwa einer Stunde entwickelte sich der Weg zu einem immer schmäler werdenden Pfad, der es in sich hatte. Mit einer Breite von ca. 80-100cm ging es entlang an steilen Felswänden und gefühlten 1000m tiefen Abgründen! Nichts für zart besaitete Gemüter. Da muss man bei der Sache bleiben und sich konzentrieren. Unser Team meisterte den Weg mit Bravour. Auf dem Weg selbst hatten wir mit Gämsen, Steinböcken, Schwarzmaulschafen nicht nur Sicht- sondern Fellkontakt, ein sehr schönes Erlebnis, mit wild lebenden Tieren Auge in Auge auf dem Weg gegenüber zu stehen.

Nach ca. 8 h reiner Laufzeit, wir hatten in Summe vielleicht 1,5h Pause gemacht, erreichten wir Grächen-Gasenried, die Unterkunft mit dem Namen „ Alpenrösli“ setzte namenstechnisch die Schweiz wieder ins richtige Licht. Abends wurde uns Rösti in verschiedenen Variationen serviert. Lamm, Wurst und Fleisch-spieß wurden frisch auf dem offenen Grill zu bereitet was in Summe mit dem Bier ein köstliches Abendmahl wahr. Auch die zwei Runden Schnaps hatten zu einem gelungenen Wandertag beigetragen.

Am nächsten Tag sind wir, nach einem sehr guten Schweizer Kaffee und Frühstück, in Richtung Fahrzeuge aufgebrochen. Nochmals 2 h Schweizer Dorf-Romantik zu erfahren war sehr schön. Liebliche Häuser und Höfe, umrankt von einer herrlichen Bergwelt, sind wir langsam aber stetig abwärts Richtung Bahnhof St. Niklaus gelaufen.

Nach kurzer Fahrt mit dem Glacier Express sind wir wieder in Stalden angekommen. Jetzt ging es bei herbstlichem Bilderbuchwetter recht zügig Richtung Heimat. Wehmütig schauten wir auf die Berge, aber freuten uns auch wieder auf unsere Lieben Zuhause.

Volker Fauth