Eröffnung der Bergwandersaison in den Alpen vom 22.Mai bis 29. Mai 2022

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Am Sonntag, 22.05.2022 starteten wir um 8.00 Uhr vom Bahnhof Landau mit zwei Bussen von Stadtmobil Karlsruhe und zwei PKW mit insgesamt 18 Personen Richtung „Sporerhof“ in Murnau (www.sporerhof.de), den wir nach einer Fahrtstrecke von ca. 360 km (übliche Fahrzeit ca. 4 Stunden) erreichten.

Ziel dieser Wanderwoche war für die Teilnehmer nicht nur Wanderungen auf ausgesuchten Bergzielen im Voralpenland, sondern auch der Konditionsaufbau für die Bergtouren der diesjährigen Wandersaison. Die Touren wurden von Carsten Pfaffmann, Thomas Storz und Stefan Eckert geführt.

Nach kurzem Einchecken starteten wir Richtung Iffelsdorf zur Rundwanderung um die Osterseen mit ihren streckenweisen türkis-blauen Farben, die sich wenige Kilometer südlich des Starnberger Sees befinden. Die 14 km lange Strecke (100 Höhenmeter) mit gemütlichem Halt im „Waldhaus am Fohnsee“ (www.fohnsee.de) bildete einen schönen Auftakt der Wanderwoche. Abends kehrten wir im Gasthof „Zum Stern“ in Seehausen ein (www.stern-seehausen.de).

Deutlich stärker zur Sache ging´s am nächsten Morgen. Die Aussichtskanzel des Jochbergs war unser Ziel. Wir starteten beim Parkplatz Kesselberg zwischen Kochelsee und Walchensee mit einem steilen Anstieg; recht schnell waren deshalb die 700 Höhenmeter bergauf bewältigt. Mit einer Höhe von 1565 m gehört der Jochberg zwar nicht zu den höchsten Gipfeln der bayrischen Voralpen. Aufgrund seiner herrlichen Lage bietet sein Gipfel jedoch eine fantastische Aussicht auf den Kochel- und Walchensee und die umliegenden Berge. Der Abstieg führte uns zum Walchensee. Wenige Sekunden vor Beginn eines Gewitters fanden wir uns alle im „Cafe Am See“ ein. Abends fuhren wir zum Essen in „Fröhlichs Wirtshaus“ nach Großweil (www.froehlichs-wirtshaus.de).

Während am nächsten Tag ein Teil der Gruppe den Staffelsee, bei zeitweise regnerischem Wetter, komplett umrundete (23 km, 100 Höhenmeter) besuchte der andere Teil das interessante Schloßmuseum (www.schlossmuseum-murnau.de) um sich u.a. die Bilder der Künstlergemeinschaft der blauen Reiter und von Gabriele Münter anzuschauen. Anschließend besuchte die Gruppe noch die Fußgängerzone der Fairtrade Gemeinde Murnau und das Münterhaus (www.muenter-stiftung.de). Abends kehrten wir im „Burgstüberl“ des Campingplatzes auf der Halbinsel Burg ein (www.camping-staffelsee.de).

Nachdem es am Mittwoch morgen noch regnete fuhren wir erst gegen 11.00 Uhr Richtung Oberammergau um den dortigen Hausberg, den markanten Kofel (1342 m, 600 Höhenmeter, Rundweg, gesamte Gehzeit ca 4 Stunden) zu besteigen. Bis zum Kofelsattel handelt es sich dabei um eine leichte Bergwanderung, die dann aber bis zum Gipfel als schwarzer Bergweg mit leichten drahtseilgesicherten Kletterstellen weiterführt. Hier ist unbedingt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Die Aussicht vom Kofel direkt auf Oberammergau entschädigt dann für alle Mühen. Unser Rückweg führte uns über die schön renovierte Kolbensattelhütte (1270 m, www.kolbensattel.de). Die dortige Einkehr ist ein Muss und von dort zurück zum Parkplatz. Abends schlossen wir den Tag mit einem Besuch der Pizzeria „Al Lago“ (www. al-lago-seehausen.de) direkt am Staffelsee ab.

Bei der Einkehr im Stern, dem Campingplatz Burg und der Pizzeria Al Lago, alle in Seehausen, kamen abends noch weitere Wanderkilometer zusammen, da wir jeweils für Hin – und Rückweg 20 Minuten zu Fuß unterwegs waren; diese zusätzliche Trainingseinheit musste aber sein!

An Christi Himmelfahrt war die Besteigung der markanten Benediktenwand (1801 m) von Benediktbeuren (650 m) über die Tutzinger Hütte aus (1327 m) angesagt. Startpunkt der 7-stündigen Wanderung war der Wanderparkplatz Gschwendt. Bis zur Tutzinger Hütte (www.tutzinger-huette.de), auf der einige der Mitwanderer auf die Rückkehrer warteten, handelt es sich um eine leichte Bergwanderung. Der Ostanstieg zur Benediktenwand ist jedoch anspruchsvoller und wartet mit zwei drahtseilgesicherten Felsstufen und kleineren abgetretenen Schrofenpassagen auf. Für den Gipfelanstieg ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig. Den Rückweg sind wir über den leichteren Westgrat zur Tutzinger Hütte gewandert.

Kurz nach der Tutzinger Hütte konnten wir, in geringem Abstand, eine Herde mit Alpensteinböcken bestaunen, die offensichtlich (Pfälzer?) Wanderer gewöhnt waren….

Unsere um 10.00 Uhr begonne Bergtour endete um ca. 18.00 Uhr, so dass wir pünktlich um 18.30 Uhr ungeduscht im „Bräustüberl Karg“ (www.karg-murnau.de) in Murnau eintrafen. Die gesamten Restaurantreservierungen für die große Gruppe hatte Thomas alle bereits eine Woche vor Beginn der Tour getätigt.

Die nächste Herausforderung war am nächsten Tag die Überschreitung des Heimgartens (1790 m) zum Herzogstand (1731 m). Die Wanderung begann für einige unserer Teilnehmer wieder am Parkplatz Kesselberg und führte in ca. 2 Stunden auf dem Forstweg zum Herzogstand. Der Rest der Teilnehmer startete von der Talstation der Herzogstandbahn (800 m). Der Weg führte uns in ca. 3,5 Stunden über die bewirtschaftete Heimgartenhütte zur Einkehr auf den Heimgarten (1790 m). Von dort sind nicht nur der Walchen- und der Kochelsee, sondern auch der Staffelsee, Froschhauser See, Riegsee, die Osterseen, der Starnberger See und sogar der Ammersee zu sehen.

Weiter führte uns der schwarz gekennzeichnete Bergweg, mit herrlichen Aussichten und Tiefblicken über den gut gesicherten Grat, auch hier sind jedoch Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unerlässlich, in ca. 1 Stunde zum Herzogstand. Bis dahin konnten wir die Natur mit nur wenigen MitwanderInnen genießen. Schlagartig änderte sich das Bild, der Herzogstand und ganz besonders die Auffahrt mit der Bahn zieht eine Vielzahl von (Berg-)Interessierten an.

Recht günstig (8 €)war die Talfahrt in wenigen Minuten mit der Herzogstandbahn (www.herzogstandbahn.de) zum Parkplatz.

Am Abend kehrten wir im Restaurant „Zum Murnauer“ in Murnau (www.zum-murnauer.de) ein.

Am letzten Wandertag war schon morgens der Regen unser Begleiter. Ziel war die bekannte, 1381 m hoch gelegene Höllentalangerhütte, Ausgangspunkt zur Besteigung der Zugspitze über den Höllentalklettersteig ( www.alpenverein-muenchen-oberland.de) die wir über die Höllentalklamm (www.hoellentalklamm-info.de) erreichen wollten. Auf der Tour, die am Parkplatz in Hammersbach/Garmisch-Partenkirchen startete waren ebenfalls ca. 600 Höhenmeter zu bewältigen.

Am Eingang der Klamm auf ca. 1045 m Höhe befindet sich die bewirtschaftete Höllentaleingangshütte.

Zu einer richtigen Herausforderung wurde die Höllentalklamm (DAV-Ausweis nicht vergessen, Eintritt mit Ausweis 2 € ansonsten 6 €), die wir bei Regen passierten und ihrem Namen alle Ehre machte.

Richtige Sturzbäche durchnässte unsere Kleidung in kurzer Zeit. Durch die Klamm wird eine Gehzeit von ca. 30 bis 40 Minuten gerechnet, aufgrund unserer Gruppengröße gab es öfters mal (Klamm-)Stau.

Voll Freude kehrten wir dann in der neuen Höllentalangerhütte ein. Glücklicherweise regnete es auf dem Rückweg nicht mehr, so dass erneutes Duschen nicht mehr angesagt war. Die gesamte Gehzeit der Tour beträgt ca. 3,5 Stunden.

Am letzten Abend ließen wir in der historischen Brauerei Griesbräu (www.griesbraeu.de) in Murnau die Wanderwoche in gemütlicher Runde ausklingen.

Alle von uns besuchten Gasthöfe und Restaurants können von uns vorbehaltlos empfohlen werden, ebenso natürlich unsere Unterkunft, der unweit des Staffelsees gelegene Sporerhof auf dem schon die Puppenkünstlerin Käthe Kruse übernachtete. Die Besitzerin Frau Trinks unterstützte uns mit wertvollen (Berg-)Tipps.

Am Sonntag genossen wir auf der Rückfahrt die Staus auf der Autobahn bzw. durchquerten halb Baden-Württemberg auf den entsprechenden Bundesstraßen. Dort wurden wir allerdings für neue Wandertouren, z. B. durch das große Lautertal, inspiriert und kamen dann nach ca. 7 Stunden Fahrtzeit wieder zu Hause an.

Die große Gruppe war trotz verschiedener Berg- und Kulturinteressen sehr harmonisch.

Den Mitwanderern aller Altersklassen von 19 bis 77 Jahren haben wir, Carsten, Thomas und Stefan, dabei versucht die einmalige Berg- Kunst- und Kulturlandschaft u.a. des blauen Landes näher zu bringen.

Besonderer Dank noch an die Fahrer, besonders die Busfahrer, die dafür sorgten, dass alle TeilnehmerInnen entspannt zum Wanderziel und wieder zurück gelangten!

Bericht: Stefan Eckert