Karwendeltour 2022
Pünktlich um 5:30 Uhr ging es mit dem Bus von Landau in Richtung Scharnitz, unserem Ausgangspunkt, los. Ohne große Verzögerung erreichten wir am späten Vormittag den Parkplatz4 nahe am Ortsausgang, wo wir unser Auto gegen eine Gebühr von 6,50€ / Tag stehen lassen konnten.
Mit einem Sammeltaxi ging es dann ca. 20km weit ins Hinterautal zum Isar-Ursprung bis zur Kastenalm. Die Erlaubnis hier zu fahren, haben lediglich wenige Taxiunternehmen. Die Strecke ist für den allgemeinen Autoverkehr nicht geeignet. Sie wird gern zum Mountain-Biken genutzt.
Nun hieß es auf bequemen Weg ca. 1,5 Stunden Aufstieg zum Hallerangerhaus (1768m)welches wir gegen 14:30 Uhr bei gutem Wetter erreichten. Die zuvor vielen Stunden Sitzen machten Lust auf eine Gipfelbesteigung der Sunningerspitze (2322m) mit wunderschönen ersten Eindrücken vom Gebirgsmassiv mit seinen schroffen Kalkspitzen.
Die Wegstrecke unterschätzt, hätten wir fast das leckere Abendessen um 18:00 Uhr verpasst. Gott sei Dank meldete sich der Hunger und ein Teil der Gruppe lief auf dem Rückweg sprichwörtlich im Galopp voraus, um dem Wirt Bescheid zu geben.
Der kommende Tag empfing uns mit Sonnenschein und blauem Himmel. Wir starteten um 8:30 Uhr. Ein schmaler gut begehbarer Fußweg führte uns zum ca. 300m höher gelegenen Lafatscher Joch, ein kleines Hochplateau mit einer unglaublichen Weitsicht ins Halltal.
Von dort führt ein Höhenweg (Nr. 222) in unterhalb der Speckarspitze in einem auf und ab in östlicher Richtung zur unterhalb des Kleinen und Großen Bettelwurfs gelegenen Bettelwurfhütte (2079m). Wir wurden sehr herzlich empfangen, konnten die Zimmer zeitig beziehen und nach einer Stärkung mit einer allerbesten Kaaspressknödelsuppe ging es zunächst mit leichtem Gepäck in Richtung Großer Bettelwurf. In Anbetracht noch verbleibender Zeit und den schwierigen Verhältnissen im Schuttgelände entschieden wir uns nach einer Stunde zur Umkehr. Wieder zurück gab es dann noch einen kleinen Abstecher zum Kleinen Bettelwurf. Das Gelände wurde auch hier zunehmend bröckelig und die Steinschlaggefahr war groß. Der Ausblick ins Halltal mit den südlich anschließenden Tuxer Alpen war jedoch sagenhaft.
Die Wirtsleute belohnten uns abends mit einem sehr schmackhaften Abendessen und wir saßen mit allen Gästen noch lange in der gemütlichen Gaststube.
Der darauffolgende Tag führte uns zunächst zurück zum Lafatscher Joch; auch eine interessante Erfahrung. Es wurde nochmals vor Augen geführt, welch gute Trittsicherheit hier erfordert war. Von dort ging es auf dem Wilde Band Steig zum Stempeljoch (2215m) als Übergang zur Pfeishütte (1922m) . Schon von weitem konnte man das große Geröllfeld zum Stempeljoch beobachten. Das lose Gestein hatte fast sämtliche Befestigungen aus den Verankerungen gelöst.
Die 300 HM wurden von allen super bewältigt. Oben angekommen gab es eine wohlverdiente Pause. Das letzte Stück zur Pfeishütte war für Wanderer ein Spaziergang. Ankunft auf der Pfeishütte ca. 14:30Uhr.
Nach bisher doch sehr heißen Tagen zeigten sich am 4.Tag erste Wolken. Auch war Regen angekündigt. Die Königsetappe mit dem Goetheweg. -ein Höhen- und Panoramaweg- mit Blick auf Innsbruck startete morgens um 8:00 Uhr. Wir folgten den Weg 219 zunächst zur Mandelscharte (2277m); von dort führte ein interessanter, zum Teil sehr steiler Weg zur Mühlkarscharte. Hier wechselte die Bergseite und wir betraten den einfachen, jedoch auch beeindruckenden Goetheweg.
Leider wechselte nicht nur die Bergseite, sondern auch das Wetter. Wir bewegten uns in einem dichten Wolkenfeld, es regnete und wurde erheblich kälter, so dass ich kurz vor der Hafelekarspitze den Abstieg zur Möslalm wählte; nach zuvor kargen Felswegen eine abwechslungsreicher schmaler Fußweg durch Wiesen und Lärchenwald.
Die Möslalm ist eine Sommeralm. Sie betreut sowohl Weidetiere aus der Region als auch Milchkühe zur Herstellung von Käse-und Milchprodukten zum Eigenverbrauch. Überrascht hat uns die Wirtin mit einem köstlichen Kürbiskernkuchen, gefüllt mit einer Sahne-Quark Himbeercreme.
Am 5. Tag hieß es nun Abstieg nach Scharnitz über die Gleirschklamm bei trockenem Wetter und Sonnenschein, besser konnte diese Wegstrecke nicht sein- wild- imposant und einfach schön.Mit Erreichen unseres Parkplatzes gegen 13:00 Uhr ging es schließlich wieder heimwärts Richtung Landau.
Vielen Dank an die tolle Gruppe und die Unterstützung und Hilfe, wenn es darum ging Entscheidungen zu treffen.
Petra Dingenotto