Rätikonhöhenweg mit Sulzfluhbesteigung

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Am zweiten Tag mittags haben wir unseren höchsten Punkt der Tour erreicht – den Gipfel der Sulzfluh. Wir, das sind vier Pfälzer, ein Schweizer und ich aus Bayern. Wir haben uns am Donnerstag Mittag im Berggasthof Grabs getroffen. Allein die Autofahrt zu diesem Gasthaus war ein Abenteuer auf einer äußerst schmalen Straße mit extrem steil abfallenden Hängen. Der Himmel war wolkenverhangen, von der Umgebung haben wir nur ausschnittsweise geesehen, wie schön die Umgebung wäre und trotzdem war die Stimmung extrem gut. Wir sind den ganzen Tag an Hängen voller Alpenrosenblüten gewandert und kamen naß und etwas verfroren bei unserer ersten Hütte, der Tilisunahütte, an. Dort erholten wir uns schnell bei gutem Essen und waren gerüstet für die Sulzfluhbesteigung am nächsten Morgen.

Bei trockener Witterung gingen wir los und kamen den Wolken immer näher. Zuerst über Kalkgestein, dann noch ein großes Schneefeld und schon standen wir am Gipfel. Inmitten von Wolken konnten wir die Aussicht nicht genießen, freuten uns trotzdem, auf dem Gipfel zu sein und trockenen Fußes die Hütte wieder zu erreichen. Am Nachmittag überschritten wir die Grenze zur Schweiz und erreichten bei teils kurzen Blicken auf die umliegenden Berge unseren Alpengasthof. Hier wurden wir vom Wirt fröhlich mit Weißwein empfangen und verbrachten einen wunderschönen Abend mit Musik, Tanz und Essen vom Grill.

Der dritte Tag war noch etwas nässer und wir mussten genau aufpassen, wohin wir traten. Die Hänge und Wiesen waren klatschnass und die Wege rutschig. Aus diesem Grund machten wir eine ausgiebige Mittagspause in der Carschinahütte und stiegen dann den langen, steinigen Weg durch das Drusentor zur Lindauer Hütte ab.

Unser vierter und letzter Tag war kalt und naß. Am Weg saßen so viele Alpensalamander, dass wir einen kleinen Hürdenlauf machen mussten. Ich wusste gar nicht, dass es so viele Alpensalamander gibt – andererseits sieht man diese Tiere nur bei nasser Witterung. Gut gelaunt machten wir im Alpengasthof Grabs Mittagspause bevor jeder seinen Heimweg antrat.

Text und Bilder: Andrea Waldhier