Vogesentour 26.06. -29.06.2021

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Zurück ins pralle Leben!

Aufgrund unserer speziellen Kontakte zu Emanuel Macron hatte Frankreich rechtzeitig die Einreisebestimmungen für unsere Wandertruppe in die Vogesen gelockert- und niemand wollte unsere negativen Gentests oder gar unsere Impfausweise sehen!
Und in der herrlichen Natur der Hochvogesen hatte sich der berüchtigte Virus Richtung Lothringen verzogen. Das schwache WLAN- Netz trug dann endgültig zur Vernichtung der Epidemie bei!
Am Samstag starteten wir von Mittlach im hinteren Münstertal zum zauberhaft schön gelegenen Lac de Fischbödle auf dem GR5. Dort erwartete uns ein Anstieg über 650 m Höhe zur Ferme-Auberge Kastelberg, wo wir uns zur Mittagszeit mit deftiger Kost auf der Aussichtsterasse stärken konnten. Über den Rainkopf ging es durch Märchenwald im Stil von Herr der Ringe hinab zum Lac d´Altenweiher und an der Fecht entlang zurück nach Mittlach.

Am späten Nachmittag erreichten wir unseren „Stützpunkt“, die Ferme-Auberge Schantzwasen, ein ruhig gelegenes Juwel am Ostabhang der Vogesen. Man musste zweimal die Augen reiben, um zu glauben, dass da tatsächlich Rentiere bei der Auberge weideten!

Und was wir dort in den folgenden Tagen jeweils als Menü zum Abendessen serviert bekamen, wäre alleine schon die Reise wert gewesen, lauter lecker zubereitete Speisen mit lokalen Produkten- und die Weine waren auch nicht zu verachten!

Am Sonntag stand die bekannte 4- Seen- Tour an, entlang der Relikte der letzten Eiszeit, jetzt mit kleinen Staumauern aufgepeppt. Überwältigend bot sich die Flora mit teils alpinen Pflanzen dar, inclusive gelber Enzian. Der Aufstieg vom Lac Blanc auf die Les Chaumes brauchte den Vergleich mit einem alpinen Steig nicht scheuen. Der Rückweg führte wieder auf dem GR5 auf der Hochebene entlang mit einem weiten Panorama, im Osten der Schwarzwald, im Westen die lothringische Landschaft.
Auch am dritten Tag war uns Petrus hold, bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein stand der Sentier des Roches an. Dieser Steig führt vom Col de la Schlucht entlang der Felsabbrüche der Hochvogesen auf dem GR 531 nach La Gaschney. Teils recht ausgesetzte Passagen sind hier seilversichert, alle Teilnehmer meisterten diese Herausforderung mit Bravour. Belohnt wurden wir in der urigen Ferme de Frankenthal, die Lage inmitten eines Felskessels mit der prominenten Martinswand ist einzigartig schön. Bei sanftem Gebimmel von Kuhglocken konnte man sich im Allgäu wähnen- hätte die Bedienung nicht französisch gesprochen. Von Le Gaschney forderte dann ein Anstieg von nahezu 500 m nochmals Durchhaltevermögen. Dafür bot sich vom Hohneck- 1362 m- ein beeindruckendes 360° Grad- Panorama.
Das Abendessen bei M. Hiniger in der Auberge Schantzwasen war wieder köstlich- und zum Abschluss wurde noch beim legendären Mäxle- Spiel gelogen, was das Zeug hielt! Der unvermeidliche Geräuschpegel wurde toleriert, die Franzosen waren bereits abgezogen- die erlitten zeitgleich ihr „Fiasco de les Bleues“!

Erst am Morgen des Abschiedes zogen bedrohliche Gewitterwolken auf, nur so konnte sich unsere prächtige Truppe von diesen traumhaft schönen Tagen und Plätzen trennen. Und Monsieur Hiniger hat uns eingeladen wiederzukommen!!!

Meinrad Rapp, DAV- Wanderleiter