Französisches Jura 2.7. bis 8.7.2023

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Vom Treffpunkt am Landauer Hbf brachen am Sonntag Morgen 9 Bergfreunde im Stadtmobil- Bus in Richtung Frankreich auf. Die Anreise nach La Grande Riviere verlief entspannt, so dass wir noch eine Eingangsrunde um den Lac des Rouges- Truites einlegen konnten. Die roten Forellen sichteten wir zwar nicht, dafür aber allerhand französische Leckereien in der Auberge du Bugnon.

Und dann erwartete uns das Hotel Lou Granva, ein kleines Paradies, direkt am Lac de L’Abbeye gelegen. Von unseren Zimmern und von der Terrasse mit Restaurant bot sich ein traumhafter Blick über den See, keine Straße, kein Verkehr, sieht man mal von den Froschkolonien ab, ein Rückzugsort, den man stressgeplagten Zeitgenossen uneingeschränkt empfehlen kann. Und on the top waren noch ein Swimmingpool, ein Jacuzzibecken und 2 Saunakabinen vorhanden, dies erschwerte natürlich die Motivation für die anstehenden Wanderungen!

Für alle Teilnehmer*innen war das Französische Jura eine jungfräuliche Region. Umso imposanter war das Tourenangebot der folgenden Tage: eine Wanderung entlang der Wasserfälle des Herisson in einer Schlucht aus Kalksteinwänden, einer Tour zur Quelle der Ain, vorbei an zerfallenen Mühlen, durch Zauberwälder mit dick bemoosten Stämmen und Ästen, die durchaus als Vorlage für Herr der Ringe hätten dienen können! Kaum hatten wir die Schlucht verlassen, boten sich weite Blicke über Hochebenen mit glücklichen Rindern, deren leckeren Käse wir wiederum beim Frühstücksbuffet genießen durften. Ohne große Anstrengung erreichten wir den mittelalterlichen Ort- Nozeroy, wo die Zeit stehen geblieben schien. Extra für uns wurde die Terrasse geöffnet und wir durften uns wie die Könige von Frankreich fühlen.

Der einzige „Regentag“ beendete glücklicherweise seinen Niederschlag bereits um Zehn, so dass der Regenschutz trocken im Rucksack bleiben konnte. Gemütlich machten wir uns auf die Vierseenrunde bei Ilay und zum Schluss kam der Höhepunkt mit der Besteigung der Pic d‘ Aigle, dem Adlerfelsen- und die vier Seen lagen uns traumhaft zu Füßen. Abends wurden wir jeweils mit einem leckeren Drei-Gänge-Menue verwöhnt. Dieses wurde uns jeweils zu Beginn von jungen Damen in einem reizenden Französisch vorgetragen, verstanden haben wir wenig, aber geschmeckt hat es köstlich!

Als Mitglieder des DAV Landau haben wir uns dann doch besonnen, zwei Gipfeltouren anzugehen, wir wollten ja schließlich nicht zum Pfälzerwald- Verein verbannt werden. Bei St. Claude pirschten wir zunächst durch die Gorge de L’Abime mit dem Trou de L’Abime, einer produktiven Quelle direkt aus dem Boden, suchten dann den Weg durch Weiden hinauf zur Cret Pourri. Dank moderner Hilfsmittel wie Wander-App erreichten wir trotz mangelhafter Karten und fehlender Markierungen den Gipfel!

Den Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes gingen wir dann am letzten Wandertag an, die Besteigung des Mont d‘ Or, auf Deutsch Goldberg mit einer Höhe von 1461 m. Dieser Berg liegt direkt an der französisch- schweizerischen Grenze und bietet einen Blick bis zum Lac de Joux und zum Mont Blanc, so dass hiermit unser alpines Erlebnis befriedigt war!

Der Abschied aus dieser wunderschönen Region fiel uns schwer, wir hatten eine abwechslungsreiche und unbeschwerte Wanderwoche. Auf der Heimfahrt durften wir sogar noch Tour de France- Luft schnuppern, die Orte, insbesondere Salines-les-Baines waren bereits mit Fähnchen und blumengeschmückten Rädern herausgeputzt.

Au Revoir Jura!

Wanderleiter Meinrad Rapp