Gargellen Montafon 2023

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Nach der Anreise aus den Regionen Landau und Regensburg kam unsere 9-köpfige Gruppe am Donnerstag Mittag, den 13.07., in Gargellen an. Die Pause mit Kennenlernen und Erfrischung im Alphotel ‚Heimspitze‘ hat uns Kraft für den Tag gegeben. Nach ersten Startschwierigkeiten verstanden sich die beiden Hündinnen Wilma und Luna immer besser. Bei mystischen Wolkenspielen liefen wir von der Talstation der Schafbergbahn aus über saftig grüne Blumenwiesen an der Kessl Hütte vorbei bis auf 2000m zum grünen Gandasee. Nach einer Brotzeit am plätschernden Bach mit Blick auf den Riedkopf (2551m) und dem beeindruckenden Madrisahorn (2826m) ging es an tosenden Bächen und violett blühenden Lupinenbüschen vorbei wieder hinab ins Tal nach Gargellen. Den Abend verbrachten wir gemeinsam mit köstlichem Speisen und Getränken im Restaurant „Ronna“ und nächtigten in Ferienwohnungen unseres Alpinresorts.

Am Freitag ging es nach einem flotten Frühstück morgens bei strahlend blauem Himmel an der unteren Valzifenzalpe vorbei auf der bekannten Schmuggler-Route das wunderschöne Valzifenzbachtal hinauf. Unterhalb der Schlappiner Spitze (2442m) ging es an Wiesen und Hängen im Morgennebel voller junger Murmeltiere vorbei an blühenden Alpenrosen und prachtvollen Orchideenwiesen. Die ein oder andere Kuhherde mit jungen Kälber durchquerten wir schnellen Schrittes und klopfendem Herzen. Von 2000m ging es nun weiter das Tal bergauf bis auf das 2485m hohe Valzifenzer Joch. Hier tobten die Hunde wie wild im Schneefeld und es ergab sich uns ein atemberaubend schöner Blick auf die umliegenden Berge des Montafon, von Schesaplana bis Piz Buin. Der Abstieg ins gegenüberliegende Vergaldatal fiel uns leicht nach den Eskapaden des Aufstiegs und wir genossen gemeinsam die frische und klare Alpenluft. Einen kleinen Boulderfels ließen wir uns zum Klettern nicht entgehen. In der Alpe Vergalda im Tal (1820m) machten wir Rast mit wohlverdientem Durstlöscher und Apfelstrudel mit Sahne, bei Akkordeon Musik und betrunkenem Wirtsgesang. Der Weg schlängelte sich weiter über das Vergaldatal, bis wir schließlich wieder in Gargellen ankamen.

Der Samstag begrüßte uns mit wunderbarem Wanderwetter. Nun ging es wieder über das Vergaldatal von Gargellen (1500m) aus zum Abzweig, welcher uns auf die Heimspitze führen sollte. Durch Alpenrosenmeere und riesige, schier undurchdringbare Kuhherden ging es steil bergauf in der strahlenden Sonne. Mit zurückschauenden Blicken ins Vergaldatal unter uns lohnte sich der anstrengende Aufstieg bereits zu diesem Zeitpunkt. Auf einer kleinen Hochebene genossen wir bei einer Brotzeit auf 2500m unseren Blick über die imposanten Gipfel Italiens und Deutschlands. Über ein weitlaufendes Geröllfeld ging es weiter Richtung Gipfel. Das letzte Stück zum Gipfel schlängelte sich an einem wunderschönen kleinen Grad entlang, in schwindelerrengender Höhe. Endlich erreichten wir die Heimspitze mit ihren stolzen 2685m. Es ergab sich uns ein atemberaubender rundum-Panoramablick über die umliegenden Gipfel der Alpen. Nach einem Gruppenfoto vor dem Gipfelkreuz und einem Gipfelbucheintrag stiegen wir wieder über das Vergaldatal hinab nach Gargellen, mit Rast in der Alpe Vergalda.

Den letzten Tag starteten wir morgens bei bedecktem Himmel und gingen an der Schafbergbahn und der Kessl Hütte vorbei hinauf entlang des Gargellenern Alptobels. Nach und nach lichteten sich die Wolken und die Sonne kämpfte sich ihren Weg zu uns. Die beeindruckend kräftig blühenden Wiesen voller Lupinen und Orchideen überwältigten uns aufs Neue. Auf 1900m erreichten wir unser Höhenziel des Tages und wanderten auf einer Höhe entlang mit Blick auf „unsere“ Heimspitze. Nach einer erfrischenden Abkühlung im strömenden Ronggbach stiegen wir hinab zur Ronggalpe (1600m). Hier gönnten sich alle ein Stück Heidelbeerkuchen mit Getränk und entspannten sich im milden Klima und frischer Brise in der Sonne. Zuletzt ging es am Zustieg eines Klettersteiges und einem stürzenden Wasserfall des Ronggbach vorbei wieder runter nach Gargellen. Hier lagen wir uns dann in den Armen, denn nach diesen 4 Tagen mit lustigen sowie ernsten Gesprächen, hatten sich bereits Freundschaften gebildet. Nun trennten sich unsere Wege, jedoch sicher nicht für immer.

Text: Mathilda Eisenbiegler