Alta Badia, 05.09. – 13.09.2021

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Nach einer 12-stündigen Anfahrt(Strecke ca. 550 km) mit zwei Bussen von Stadtmobil Karlsruhe kamen die 16 Teilnehmer der Wandertour etwas erschöpft im komfortablen Hotel Laguscei (www.laguscei.com) auf dem Campolongopass (1850 m) an.

Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Bus ins tiefer gelegene Corvara (1570 m) um von dort unseren ersten Wandertag Richtung Pisciaduhütte (2585 m, www.rifugiopisciadu.it ) zu starten. Einige Verwegene wählten den bekannten Pisciaduklettersteig um zum Tagesziel zu gelangen.

An den Pisciadu-Wasserfällen entlang führte uns der Weg bis zum Parkplatz vom Grödner Joch am Fuße des Pisciadu und von dort über einen steilen Geröllhang und später auf seilgesichertem Anstieg bis zum Ausstieg auf das Felsband welches das gesamte Sellamassiv überquert und von dort in wenigen Minuten zur Hütte.(Dauer: 4 Stunden, 924 Hm im Aufstieg, 290 Hm im Abstieg, Strecke 6,6 km).

Schon am zweiten Tag war die Königsetappe angesagt und zwar mit 1817 Hm im Aufstieg und 1559 m im Abstieg bei einer Strecke von 8,6 km und der Besteigung von zwei Gipfeln und zwar dem Pisciadu (2985 m) und dem Piz Boe (3152 m).

Anfangs gings an dem kleinen Pisciadusee entlang , dann auf gesichertem Steig bis zum Einstieg zum Pisciadu und von dort in ca. 30 Minuten zum Gipfel. Nach dem Abstieg führte uns der Weg zur Bamberger Hütte (2871 m) und von dort unschwer zum Piz Boegipfel auf dem sich die Schutzhütte Capanna Fassa befindet. Die Aussicht auf die Sellagruppe, direkt gegenüber auf die schneebedeckte Marmolada, dem höchsten Berg der Dolomiten, in die Fanes-Sennes-Gruppe und auf die Puez-Geisler-Berge ist unvergesslich, und das bei schönstem Bergwetter !

Nichtsahnend machten wir uns an den anfangs leichten Abstieg, kurz vor der Franz-Kostner-Hütte im Vallon (2536 m, www.rifugiokostner.it, bitte unbedingt die Homepage anschauen!) forderte uns aber nochmals eine steile, schottrige Rinne. Nach einem langen Wandertag (Gehzeit ca. 6 Stunden) genossen wir entschleunigt den Abend in der wunderschönen kleinen Berghütte mit liebevoll eingerichteten Zimmern und einem Essen welches jedem Restaurant gerecht wird.

Wir befanden uns im ladinischen Sprachraum, dort heißen die Berghütte übrigens nicht Rifugio sondern Ütia.

Am nächsten Morgen führte uns der Weg in 2 Stunden, an der Sesselbahn vorbei (ca. 10 Min. von der Hütte entfernt), mit kurzem Abstecher zum Boe-See auf 2252 m, abwärts direkt zu unserem Hotel und danach in 1 ½ Stunden zur gemütlichen Nachmittagseinkehr nach Corvara und wieder mit dem Bus zurück (insgesamt 17 Hm Aufstieg, 1000 Hm Abstieg bei 9 km Strecke)

Zwei sportliche Mitglieder unserer Gruppe sind von der Franz-Kostner-Hütte in den Vallonklettersteig eingestiegen.

Abends genossen wir wieder den Komfort des 3 Sterne Superior Hotels mit modernem Wellnessbereich und sehr gutem Service unter Leitung der Hotelchefin Silvia De Dorigo .

Am nächsten Morgen fuhren wir wieder mit dem Bus, zum Einstieg unserer Tour in die Fanes-Sennes-Pragsgruppe über La Villa und St.Kassian nach Sare. Von dort führte uns ein anfangs flacher dann immer steiler werdender Weg zur idyllisch gelegenen Scotonihütte (1985 m) und von dort auf einem steilen Steig zum schön gelegenen Lagazuoisee auf 2182 m.

Auf einem perfekt angelegten, 2014 erbauten Steig gings dann zur Lagazuoischarte (2450 m). Auf dem Dolomitenhöhenweg 1 führte uns unser Weg weiter durch eine Bilderbuchlandschaft an der Großen Fanesalm (2102 m) und am Limosee (2164 m) vorbei zur gut besuchten Lavarellahütte (2042 m, www.lavarella.it). An diesem Tag waren wir in 6 Stunden 13,5 km unterwegs, 1060 Hm im Aufstieg und 672 Hm im Abstieg.

Unser Ziel am nächsten Morgen war der Heiligkreuzkofel (2907 m) den wir über die Kreuzkofelscharte (2612 m) erreichten (ca. 3 Stunden von der Lavarellahütte). Beeindruckend ist dort die gigantische Abbruchkante des Kreuzkofelmassivs. Weiter gings dann über die Medescscharte (2533 m) ins Gadertal nach La Villa (Stern, 1483 m) und von dort mit dem Bus zurück ins Hotel. (1465 Hm im Aufstieg und 1850 Hm im Abstieg, 18 km, Dauer 6 Stunden)

Die beiden letzten Wandertage führten uns ins UNESCO-Weltnaturerbe Naturpark Puez-Geisler. Wieder fuhren wir mit dem Bus nach La Villa, starteten dieses Mal aber durch den Wald Richtung Gardenaciahütte (2050 m) in der wir einkehrten und auf die Klettersteiggeher warteten die auf dem neuen Les Cordesklettersteig unterwegs waren. Weiter gings dann zur Gherdenaciascharte (2548 m). Von dort überquerten wir das gesamte Karstplateau des Naturparks Puez bis zur Puezhütte (2475 m, www.rifugiopuez.it). Da sich das Wetter verschlechterte beschränkten sich unsere weiteren Aktivitäten auf die Erkundung der interessanten Umgebung der Puezhütte. (Aufstieg 1100 Hm, Abstieg 211 Hm, 8 km, Dauer 4,5 Stunden).

Unser siebter und letzter Wandertag fand im Gegensatz zu den übrigen Tagen nicht unter weitgehendstem Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Während unser Abstieg Richtung Grödner Joch anfangs ohne viel Gegenverkehr über die drei Scharten Ciampeischarte (2366 m), Crespeinascharte (2528 m) und Cierscharte (2469 m) von uns genossen werden konnte, hatten wir das Gefühl das uns ab der Cierscharte ein Bandwurm entgegen kommt.

Komischerweise wurde unsere kleine Gruppe mehrmals mit „hier kommt ein ganzer Bus“ angesprochen, aufgefallen sind wir schon!

Nach einer Rast auf der Jimmihütte (2220m) mit Blick auf das Grödnerjoch gings weiter durchs Edelweißtal (ohne Edelweiß…) an der Edelweißhütte (1832 m) vorbei über Kolfuschg nach Corvara und von dort zurück zum Hotel. In Corvara wurden wir vorher noch in einer Eisdiele mit bestem italienischen Eis belohnt, das Leben kann so schön sein !!

Nach einem gemütlichen Ausklang der Tour mit einer großen, sehr harmonischen Gruppe die bei bestem Bergwetter wunderschöne Tage mit traumhaften Blicken auf die einmalige Bergwelt im Bereich des Alta Badiahöhenweges erleben durfte fuhren wir ohne Stau am nächsten Morgen mit der Gewissheit heim dass wir eines Tages in die Dolomiten zurückkehren….

Liebe(r) LeserIn genieße die beigefügten Bilder….

Stefan Eckert