Silvretta, 17.07. – 20.07.2011

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Um 06:00 Uhr traf sich die Gruppe (Wolfgang, Elli, Christina, Andreas) auf dem Mitfahrerparkplatz in Queichheim, um die Tour in die Silvrettaregion anzutreten. Die Anfahrt über Karlsruhe, Stuttgart, Ulm, mit kleiner Kaffeepause an der Raststätte Illertal, weiter über Memmingen, Lindau ins Montafon bis zur Bieler Höhe (ca. 2000 m) verlief problemlos.

Vom kostenfreien Parkplatz begann der Aufstieg zur Wiesbadener Hütte (2443 m). Kurz vor Erreichen der Hütte setzte schließlich Nieselregen ein, so dass nach Bezug des schönen Zimmers eine Kaffeepause inkl. Germknödel auf dem Programm stand. Zur Akklimatisierung wurde anschließend ein Aufstieg in Richtung Vermuntkopf  bis auf ca. 2800 m durchgeführt. Der nächste Morgen überraschte mit ca. 10 cm Neuschnee und wolkenverhangenen Gipfeln. Der Weg durch verblocktes Gelände in Richtung Piz Buin erforderte daher große Konzentration und gutes Orientierungsvermögen, da die Sicht immer wieder durch Wolken behindert wurde. Der Aufstieg führte an der Grünen Kuppe vorbei auf den Ochsentaler Gletscher und weiter auf dessen Randmoräne. Da diese sehr vereist war, die Neuschneeauflage auf dem Gletscher die Spalten verdeckte und immer wieder einsetzender Nebel eine Navigation durch die Spalten sehr erschwerte, wurde der Aufstieg auf ca. 2700 m abgebrochen und statt dessen eine Auffrischung des Standplatzbaus im Eis auf dem unteren Teil des Ochsentaler Gletschers durchgeführt. Auf dem Rückweg zur Hütte wurde die Grüne Kuppe (ca. 2580 m) überschritten.

Am nächsten Tag war für den Vormittag gutes Wetter vorhergesagt, so dass bei Sonnenschein der Aufstieg in Richtung Dreiländerspitze (3197 m) angegangen wurde. Angeseilt wurde in gut angelegter Spur auf dem Vermuntgletscher bis auf eine Höhe von ca. 3100m aufgestiegen. Im verbleibenden Schlussanstieg zum Gipfel, der durch Kletterei in plattigem Gelände überwunden werden muss, waren zwei Seilschaften unterwegs, die jedoch beide den Aufstieg wegen zu großer Absturzgefahr (rutschige Platten, …) abgebrochen haben. Unsere Gruppe entschied sich für eine kurze Rast am Grat und den anschließenden Rückweg zur Hütte. Nach einer kurzen Mittagspause auf der Hütte wurden im nahegelegenen Klettergarten die Kenntnisse zur Selbstbergung aus einer Gletscherspalte mittels Prusiktechnik durch praktische Anwendung aufgefrischt.

Da für den Rest der Woche schlechtes Wetter vorhergesagt war und der nächste Morgen mit weiteren 10 cm Neuschnee begann, entschieden wir uns für den Abstieg und die Rückfahrt nach Landau. Auf  der Vermuntalpe unterhalb der Staumauer des Silvretta-Sees wurde auf Empfehlung Hirschwurst, Almkäse, Butter und Brot gekauft und der Weg nach Wangen im Allgäu angetreten. Im berühmten Fidelisbäck wurde das Mittagsmahl (Leberkäse bzw. Bergsteigerseele) eingenommen. Andreas gab anschließend bei Nieselregen noch eine kleine Führung durch seine Heimatstadt, bevor der Heimweg nach Landau angetreten wurde.

Trotz des durchwachsenen Wetters war die Tour sehr gelungen und von Wolfgang sehr gut vorbereitet und durchgeführt.

Andreas Knöpfler