Aufbaulehrgang Alpinklettern vom 18-21.09.2021 im Tannheimer Tal
Von allem was dabei …
Tag 1: Ankommen, warm werden, Auffrischung
Einmal mehr hatten wir bestes Bergwetter, aber das sollte noch anders werden. Ein kurzweiliger nicht allzu langer Aufstieg brachte uns direkt auf die Terrasse des Gimpelhaus. Sonnenschein, da musste erst einmal eine Pause her.
Alsbald ging es dann an den Fuß des Hochwiesler. Los ging es mit Organisation am Gurt, Standplatzbau in allen Varianten, Abseilen, mobile Sicherungsmittel sowie mal die ersten Meter klettern und den Kalkstein kennenlernen. Wir dehnten es bis kurz vors Abendessen aus. Nach dem Abendessen lernten wir mit Wizard ein neues Kartenspiel kennen. Das sollte uns auch die folgenden Abende sehr unterhaltsam begleiten.
Tag 2: Die erste Mehrseillänge, Wetter noch passabel
Nach dem Frühstück fanden wir uns, noch bei Sonne, wieder am Fuß des Hochwiesler ein. Der Hüttengrat stand auf dem Plan. Aber zuerst noch Input zum Sichern von Vor- und Nachsteiger, Kommandos beim Alpinklettern und Organisation am Stand. Und dann stiegen wir in zwei Dreier-Seilschaften in den Hüttengrat ein, Werner und ich immer mit Rücklaufsperre nach dem Vorsteiger um beim Standplatzbau bzw. Sichern zu unterstützen. Das war recht kurzweilig, irgendwann sah man zwischen den langsam dichter werdenden Wolken sogar die Hütte. Nachdem alle oben angekommen waren ging es ans Abseilen. Danach noch etwas Sichern mit mobilen Sicherungsmitteln.
Und dann mussten wir uns mit Zusammenpacken und der Rückkehr zur Hütte etwas sputen. Die Wolken wurden immer dunkler. Wir saßen gerade so richtig bei Kaffee und Kuchen als sich die Schleusen öffneten. Die sollten auch noch für längere Zeit geöffnet bleiben.
Nach der Kaffeepause war noch reichlich Zeit bis zum Abendessen, die Werner nutzte um mit ein paar Teilnehmern den hauseigenen Boulderraum zu besuchen.
Tag 3: Es wird so richtig alpin
In der Wettervorhersage war zwar von Regen keine Rede mehr, aber beim Frühstück sah es noch sehr trübe aus. In den Bergen hingen dichte Wolken, und alles war noch ziemlich nass. Wir dehnten das Frühstück aus und liefen erst eine Stunde später los. Zwischendurch konnte man sogar erkennen, dass der Himmel eigentlich blau und nicht grau ist.
Dieses Mal hatten wir drei Zweier-Seilschaften, Werner und ich verteilten uns jeweils in die erste und letzte Seilschaft. Der Blick nach oben am Einstieg der Gimpel Südostwand zeigte, dass noch nicht alles trocken war. Das würde ein Spaß werden. Aber es klappte tatsächlich besser als erwartet. Der ein oder andere „Verhauer“ sorgte dann mal kurz für eine Lehreinheit und einen stellenweise leicht erhöhten Adrenalinspiegel. Aber alle Seilschaften kamen gesund und munter, wenn auch etwas verspätet, am Ausstieg an. Beim anspruchsvollen Abstieg bot sich dadurch sogar noch die Gelegenheit den Teilnehmern die schnelle Ablassschaukel näher zu bringen. So kamen wir nur ein wenig zu spät zum Abendessen.
Tag 4: Resterampe und Sportklettern
Das Wetter wurde wieder besser. Wir beschlossen beim Abstieg am Klettergarten unterhalb des Gimpelhaus einen Zwischenstopp einzulegen. Ein paar Inhalte wollten noch vermittelt werden. Wir zeigten und übten die Standplatz-Krake, aus dem Bereich der Bergrettung den Flaschenzug mittels Kurzprusik und wie man mit dem Körperhub auch schwerere oder verletzte Seilpartner zu sich an den Stand holen kann.
Danach stieg ein Teil bereits ab ins Tal um sicherzustellen, dass zum ablaufenden Parkticket kein Knöllchen dazu kam. Der Rest vergnügte sich noch bei ein paar Sportkletterrouten.
Damit endete der Kurs und es stand nur noch die Heim- bzw. Weiterfahrt. Auch dieses Mal hatten wir wieder äußerst motivierte Teilnehmer, viel Spaß und jede Menge Input, der auch prima umgesetzt wurde. So war die diesmal nur befriedigende Leistung von Petrus bzgl. Wetter leicht zu verkraften. Vielen Dank an alle.
Text: Harald Winter
Bilder: alle